„Community“ (Staffel 4, 2013)

Doreen Kaltenecker
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Serienkritik: Die vierte Staffel der amerikanischen Sitcom „Community“ genießt den schlechtesten Ruf aller Staffeln, da der ursprüngliche Serienschöpfer Dan Harmon in diesen 14 Folgen nicht beteiligt war. Auch wenn sich die Serienmacher David Guarascio und Moses Port bemühen, dem bekannten Stil treu zu bleiben, merkt man den Folgen eine gewisse Leerstelle an.

Der ehemaligen Spanisch-Lerngruppe steht das letzte Jahr auf dem Community-College bevor. Um alle aufzuheitern und ein entspanntes letztes Jahr auf dem Campus zu verleben, versucht Jeff ( Joel McHale) alles, um die Gruppe in den Eiscreme-Kurs zu bekommen. Doch das geht genauso schief, wie andere Kleinigkeiten: Pierce (Chevy Chase) distanziert sich immer mehr von der Gruppe. Abed (Danny Pudi) leidet unter Angstzuständen und die Beziehung von Britta (Gillian Jacobs) und Troy (Donald Glover) scheint auch gegen die Wand zu fahren. Irgendwie läuft das letzte Jahr nicht so wie es sein sollte und das macht der schwierige, kaum schaffbare Kurs über die Europäische Geschichte unter der Leitung von Professor Cornwallis (Malcolm McDowell) nicht besser. Zudem ist Chang (Ken Jeong) zurückkehrt, kann sich angeblich an nichts erinnern und nennt sich jetzt Kevin. So ziehen immer mehr dunkle Wolken über dem College auf.

Danny Pudi und Donald Glover

Die nur 14 Folgen der beliebten amerikanischen Sitcom „Community“ stammen in der vierten Staffel nicht vom Showrunner der ersten Staffeln, Dan Harmon, der auch bei der fünften Staffel zurückkehrt, sondern aus der Hand von David Guarascio und Moses Port. Das merkt man der Serie u.a. an ihrer Stimmung gut an. Hier herrscht eine gewisse Düsterkeit und zudem eine Schwere, die sich auf alle ProtagonistInnen legt. Was zum einen vor allem an der Dynamik der Figuren zueinander liegt. Man wird das Gefühl nicht los, dass hier Menschen miteinander Zeit verbringen, die sich nicht mehr gut tun. Zudem zünden die Gags nicht mehr so gut. Zwar kann die Staffel mit ein paar interessanten Ideen und Anspielungen aufwarten, u.a. erlebt man eine Variante der Hunger-Spiele, eine Puppenfolge á la Muppets und ihre Art einer Doctor-Who-Convention, aber trotzdem bekommt die Staffel den geliebten Humor und vor allem die Leichtigkeit nicht umgesetzt. So zog diese Staffel viel Unbill auf sich, doch sie funktioniert in ihrem Rahmen trotzdem gut, vor allem dank der liebgewonnen Charaktere – Direktor Pelton spielt hier auch eine größere Rolle – und dem Hang zum munteren Zitieren. Zudem blieb die Darstellerriege gleich und wartet mit einem paar schönen Gastauftritten, u.a. von Brie Larson („Raum“ (2015), „Captain Marvel“ (2019)) und Malcolm McDowell („Clockwork Orange“ (1971), „Caligula“ (1979)) auf. Chevy Chase hat aufgrund seiner Figurenentwicklung selbst das Handtuch geschmissen, taucht in den Folgen nur noch sporadisch auf und verabschiedet sich zum Ende hin ganz. So blickt man gespannt auf die finale, fünfte Staffel und ob Dan Harmon der Serie wieder zur alten Größe verhelfen wird.

Vivian Zink/NBC

Jim Rash und Joel McHale

Fazit: Die vierte Staffel der amerikanischen Sitcom „Community“ die nicht aus der Hand von Dan Harmon stammt, birgt einige Schwächen und brachte so das Fanpublikum gegen sich auf. Doch wenn man drüber hinwegsehen kann, mit dem Charakteren trotzdem mitfühlt, kann man den ein oder anderen kreativen Einfall auch genießen. Auch wenn diese Folgen nicht das gleiche Herzblut besitzen, wie die vorhergehenden, taugen sie als Weiterführung und machen auf jeden Fall neugierig darauf, wie sich die finale Staffel gestaltet. 

Bewertung: 4/5

Trailer zur Staffel 4 der Serie „Community“:

geschrieben von Doreen Matthei

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Quellen:

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