„In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne (1873)

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320 Seiten / OT: „Le Tour du monde en quatre-vingts jours“ / Diverse Verlag / 8,90 €

Buchkritik: Der Romanklassiker „In 80 Tagen um die Welt“ (OT: „Le tour du monde en quatre-vingts jours“) von Jules Verne diente vielen Filmen und auch Serien als Vorlage, beflügelte die Fantasie vieler LeserInnen und ZuschauerInnen und kann auch heute noch, in Zeiten, wo es überhaupt kein Problem mehr ist, in den angegebenen Tagen, um die Welt zu reisen, mit seiner Geschichte gut unterhalten.

Der penible Gentleman Phileas Fogg geht jeden Tag seiner strengen Routine nach und weicht dabei nie von seinen Plänen ab. Eines Tages wird im Herrenclub, in dem er verkehrt, über die Eröffnung der Eisenbahnverbindung zwischen der Ost- und Westküste Amerikas gesprochen und darüber diskutiert, ob nun wirklich die Welt innerhalb von 80 Tagen umrundet werden kann. Darauf springt der Gentleman sofort an, geht ein Wette ein und macht sich sogleich auf den Weg. Im Schlepptau hat er seinen neuen Butler Passepartout. Die Reise beginnt unproblematisch von London aus mit dem Schiff und soll über weitere Land- und Wasserwege zum Ziel führen. Doch diverse Verspätungen, unerwartete Ereignisse und Mister Fix, ein Geheimagent der englischen Polizei, der ihm auf dem Fersen ist, verzögern das Fortkommen, doch auch das bringt Phileas Fogg nicht aus der Ruhe. 

Jules Verne (1828-1905) schrieb dieses Abenteuerbuch im Jahr 1873 unter dem Originaltitel „Le tour du monde en quatre-vingts jours“ und wurde noch im selben Jahr ins Deutsche übersetzt. Der Vater der Science-Fiction-Literatur, der uns Romane wie „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (1864) und „20.000 Meilen unter dem Meer“ (1869-1870) schenkte, erzählt hier die Geschichte eines exzentrischen Gentlemans, der etwas für damalige Zeiten Unvorstellbares vollbrachte. Seine Hauptfigur fußt dabei auf dem Amerikaner George Francis Train, der 1870 eine erste und danach noch zwei weitere Weltreisen unternahm. Dieser selbst war auch nicht glücklich darüber, dass er nicht unter seinem eigenen Namen in dem Buch auftauchte, aber trotzdem im Grund genommen seine Geschichte erzählt wird. 

Der 320-seitige Roman eignet sich dabei auch für junge LeserInnen, denn alle schlechten Situationen gehen stets gut aus und so beinhaltet das Buch neben Passagen, welche vor allem den Charakter von Fogg und die genaue Planung der Reise beinhalten, vor allem aus Abenteuerpassagen. Aus der Sicht des meist staunenden französischen Dieners werden die meisten Ereignisse geschildert. So geht es nicht nur um die Verfolgung eines möglichen Bankräubers, sondern auch um die Befreiung eines Menschenopfers, das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und um politische Scharmützel, welche auch in einem Duell enden. Temporeich geht es so um die Welt und es bahnen sich natürlich immer wieder Komplikationen an. So wird das Buch nie langweilig und liest sich gut weg. Auch wenn man dem Buch hier und da anmerkt, dass es etwas älter ist, ermöglicht die deutsche Übersetzung einen leichten Lesefluss. So kann man sich wunderbar von der klassischen Abenteuergeschichte, auf der mehrere Filme (u.a. der mit dem Oscar für den ‚Besten Film‘ ausgezeichnete „In 80 Tagen um die Welt“ aus dem Jahr 1956) und Serien beruhen, gut unterhalten lassen und damit einen Klassiker der Abenteuerliteratur entdecken. 

Fazit: Der französische Abenteuerroman „In 80 Tagen um die Welt“ diente vielen Filmen als Vorlage und begeistert noch heute mit seiner temporeichen Geschichte. So eignet sich das Buch von Jules Verne für Groß und Klein und bringt aus heutiger Sicht auch noch eine kleine Geschichtsstunde mit sich.

Bewertung: 4/5

geschrieben von Doreen Matthei

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