„Bambirak“ (2020)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / USA, Deutschland / Fiktion / 2020

Filmkritik: Der Kurzfilm „Bambirak“ von Zamarin Wahdat, der auf vielen Festivals zu Gast war, u.a. auf dem Sundance Film Festival, wo er als Bester Internationaler Kurzfilm ausgezeichnet wurde, erzählt mit klarem Blick vom deutschen Alltagsrassismus und das Ganze aus der Sicht eines Kindes.

Die achtjährige Kati (Lara Cengiz-Karinnes) begleitet ihren Vater Faruk (Kailas Mahadevan) auf Arbeit. Da sie besser als ihr Vater Deutsch sprechen kann, erweist sie sich als tüchtige Gehilfin bei der Auslieferung von Paketen. Bis es in einem Blumenladen zu einem Zwischenfall kommt.

„Bambirak“, was so viel bedeutet wie ‚Libelle‘ (persisch), ist ein Kurzfilm der afghanischen in Deutschland lebenden Regisseurin Zamarin Wahdat (*1989), der nach einem eigenen Drehbuch, realitätsnah von einem schwierigen Vater-Tochter-Verhältnis berichtet. Gleichzeitig beleuchtet er die Arbeitssituation von Geflüchteten in Deutschland und den verbreiteten, mit Vorurteilen behafteten Alltagsrassismus, mit dem ihnen häufig begegnet wird. Darin hat die Regisseurin eine einfühlsame Vater-Tochter-Annäherung eingebettet. Diese werden wunderbar von Kailas Mahadevan und der Jungdarstellerin Lara Cengiz-Karinnes gespielt. Durch ihre Augen entdeckt man auf unschuldige Weise die Umgebung und mit ihr zusammen ist man fassungslos, wie sie behandelt wird. Diese Mischung aus Familien- und Gesellschaftsportrait funktioniert sehr gut und wird durch den Dreh an Live-Locations in Hamburg noch verstärkt. So verwundert es nicht,

Kailas Mahadevan und Lara Cengiz-Karinnes

dass „Bambirak“ auf vielen Festivals wie dem Filmfestival Max Ophüls Preis oder dem Kurzfilm Festival Hamburg zu Gast war und auch den Preis als ‚Bester Internationaler Kurzfilm‘ auf dem Sundance Film Festival gewinnen konnte.

Fazit: Die Regisseurin Zamarin Wahdat schuf mit ihrem 14-minütigen Kurzfilm „Bambirak“ ein einfühlsames Vater-Tochter-Portrait und erzählt gleichzeitig von den Schwierigkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen. Mit beinahe dokumentarischen Bildern und einer Kamera, die nah an ihrer Protagonistin bleibt, werden die ZuschauerInnen in die Geschichte gezogen und nehmen damit eine unbekannte Sichtweise auf bekannte Probleme ein.

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Bambirak“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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