Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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Filmkritik: Der Animationsfilm „Die Croods“ aus dem Jahr 2013 überraschte damals mit seiner gut erzählten, perfekt animierten Story mit viel Humor und Herz. Nun erscheint sieben Jahre später der Nachfolger auf den Leinwänden und auch „Die Croods – Alles auf Anfang“ (OT: „The Croods: A New Age“, USA, 2020) bleibt sich seiner gelungenen Mischung treu und liefert perfekte Kinounterhaltung für Groß und Klein.
Die Croods, bestehend aus Oma, Eltern und zwei Kindern, haben sich auf den Weg gemacht, das Paradies zu finden, nachdem ihr neuer Begleiter Guy schon lange sucht. Zusammen trotzen sie allen Gefahren und die Verliebtheit zwischen Eep und Guy wird immer größer. Als sie eines Tages auf den perfekten Ort stoßen, treffen sie dort auf die Bessermanns bestehend aus den Eltern Hope und Phil sowie der jungen Dawn. Während der Crood-Vater Grug ahnt, dass hier was nicht stimmen kann, lassen sich alle andere gerne auf dieses neue Leben ein. Dadurch kommt es beinah zwangsläufig auch zu Reibereien, bis sich eine größere Gefahr auftut und Croods und Bessermanns zusammenarbeiten müssen.
Der in der Steinzeit angesiedelte Film „Die Croods“ von Kirk DeMicco war eine clever aufgearbeitete Coming-of-Age-Geschichte, welche mit Humor, und kreativen Einfällen die Entwicklung eines Steinzeitmädchens erzählt. Über die Zeit erwachen die Stärken der Familie, sie verlassen die Höhle und gehen auf eine spannende Reise. Genau hier setzt auch der zweite Film an. Dieses Mal jedoch aus der Hand von Joel Crawford, der hier vom Fach des Story Artist zum Regisseur wechselt, und nach einem Drehbuch von Dan Hageman, Kevin Hageman, Paul Fisher und Bob Logan, eine gelungene Fortsetzung präsentiert. Nahtlos erzählen sie die Geschichte der sich mittlerweile überall hervorragend durchschlagenden Steinzeit-Familie auf der Suche nach einem neuen Zuhause weiter. Die Anfangssequenz, in der wir sie bei ihrem Roadtrip erleben, ist ein großer Spaß und hervorragend animiert. Als sie dann im Garten der Biedermanns landen, geht die Geschichte eigentlich erst richtig los. Auch hier geht es wieder um ganz Alltägliches im Leben eines jungen Menschens. Nicht nur das Verhältnis zu den Eltern wird hier thematisiert, sondern auch die persönliche Entwicklung und wie wohltuend der Kontakt zu Gleichaltrigen sein kann. All das wird in eine actionreiche Rahmenhandlung, in der Affen und Bananen eine große Rolle spielen, eingebettet. Abgerundet wird das ganze von den fantastischen Animationen, die keine Kritik zulassen, und der wunderbaren Fantasie-Welt, in der es viele wundersame Zwitter-Geschöpfe tummeln, von denen man sich wünscht, sie würden real existieren. So entstand auch hier wieder die perfekte Mischung aus einem schwungvollen, amüsanten Animationsspaß mit den richtigen Botschaften für jüngere ZuschauerInnen, welche aber nie aufdringlich sind, sondern humorvoll die Gegenwart in die Steinzeit übertragen haben.
Fazit: Der Animationsfilm „Die Croods – Alles auf Anfang“ liefert wie sein Vorgänger eine gelungene Mischung aus Actionszenen, fantasievollen Welten, witzigen Einfällen und im Kern eine familiäre Coming-of-Age-Geschichte. Der Regisseur Joel Crawford liefert mit seinem 95-minütigen perfekte Unterhaltung und das wirklich für die ganze Familie.