„Opera“ (2020)

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Kurzfilm / USA/Südkorea / Animation / 2020

Filmkritik: Auf der 93. Oscarverleihung 2021 gab es viele starke Animationskurzfilme, neben den Gewinnerfilm „If anything happens I love you“ stachen auch die die beiden Kurzfilme „Genius Loci“ und „Opera“ hervor, die andere künstlerischen Ansätze für ihren Geschichte wählten. Der neunminütige Kurzfilm „Opera“ von Eric Oh erzählt von Systemen und Gesellschaften, welche immer wieder die gleichen Fehler machen.

In einer Pyramide wird regiert, gearbeitet, sich entwickelt und jeder Aktion folgte eine Reaktion. So entsteht ein System, das das Zusammenleben aller bestimmt und am Ende eines Zyklus scheinbar wieder von vorne beginnt.    

Es beginnt ganz im Kleinen in dem neunminütigen Animationsfilm „Opera“ von Eric Oh, der sechs Jahre bei Pixar gearbeitet hat und jetzt als Animationskünstler unabhängig produzierte Kurzfilme realisiert. Er zeigt, wie Wesen in einer Pyramide den ihnen scheinbar vorgezeichneten Weg aus Arbeit, Weiterentwicklung, Auseinandersetzen und Wiederholungen antreten. Hier passieren so viele Dinge gleichzeitig, dass man als ZuschauerIn kaum weiß, worauf man seinen Fokus legen soll. Alles hängt zusammen, bedingt einander und zeigt die Auswirkungen bestimmter Entwicklungen meist mit unschönem Ausgang. Dabei lebt Erik Oh seine ganze Kreativität in der fantasievollen Ausgestaltung der einzelnen Szenen aus. Diese Tableaus erinnern an die großen Maler des Fantastischen wie Hieronymus Bosch (1450-1516) und auch das Ansinnen ist das Gleiche: In einem anderen Gewand werden die Schwächen der Menschen aufgezeigt. Mit viel Fantasie erzählt er hier seine Geschichte und legt den Fokus darauf, dass sich negative Ereignisse in der Menschheitsgeschichte sich immer wiederholen. Er möchte darauf hinweisen, dass wir genau aus dieser Art Kreislauf ausbrechen sollten. So ist der Kurzfilm von Erik Oh ein absolut gelungener Animationsfilm, der es schafft mit faszinierenden Stil eine klare Botschaft zu vermitteln.

Fazit: Der amerikanische-südkoreanische Animationsfilm „Opera“ zeigt ohne Worte den Kreislauf mit allen negativen Ausformungen, den Gesellschaften und die Menschen oft durchlaufen. All das verpackt er aber in eine Art Wimmelbild, das geprägt ist von viel Fantasie und Anleihen an große Maler der Kunstgeschichte. So besticht die Inszenierung mit ihrem Stil und der innewohnenden Botschaft und lohnt sich auf jeden Fall entdeckt zu werden und das auch gerne mehrmals, denn in diesem kleinen Film steckt so viel drin.

Bewertung: 9/10

Trailer zum Kurzfilm „Opera“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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