„If Anything Happens I Love You“ (2020)

Doreen Kaltenecker
Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

Kurzfilm / USA / Animation / 2020

Filmkritik: Der Gewinner des Oscars für den ‚Besten animierten Kurzfilm‘ war der 2D-Animationsfilm „If Anything happens I Love You“ von Michael Govier und Will McCormack, der sich auf sehr mitfühlende Art mit dem Thema Trauer beschäftigt.

Nachdem ihre Tochter gestorben ist, müssen die Eltern ihre Trauer verarbeiten, doch statt füreinander da sein zu können, entfernen sie sich voneinander.

Im letzten Jahrzehnt gab es fast 30 Amokläufe an Schulen. In vielen Filmen wird das Thema behandelt, sei es in der Dokumentation „Bulletproof“ (2020), der sich mit den geplanten Schutzmaßnahmen kritisch auseinandersetzt, oder die Kurzfilme „Lockdown“ (2019) von ELO Films oder „De Kalb Elementary” (2017). Dieses Thema ist so präsent, weil die meisten Opfer Kinder sind. Wie sich der Verlust für Eltern anfühlt, ergründet jetzt der Animationsfilm „If Anything Happens I Love You“ von Michael Govier und Will McCormack, bekannt als Schauspieler u.a. für Filme wie „Celeste & Jesse“ (2013). Die beiden wollten sich explizit mit dem Gefühl dieses Verlust beschäftigten und der Trauer ein Gesicht geben. Ihnen war klar, dass dies nur über Animationsfilm wirklich gut vermittelt werden kann. Der bei Netflix ausgestrahlte Kurzfilm wurde mit einer reduzierten Farbpalette umgesetzt und bedient sich eines klassischen 2D-Zeichentrickstils. Zudem arbeiteten die AnimatorInnen gelungen mit Schatten und leerem Raum und schafften es so, über starke Bilder und mit wenigen Worten ihre Botschaft zu transportieren und jede ZuschauerIn zu berühren. Der Film löste sogar eine Challenge auf Tik Tok aus, bei der man nicht weinen sollte, wenn man ihn sich ansieht. Der Film überzeugt im Gesamten als einfühlsames Portrait trauernder Eltern, fängt ihr Leid sensibel ein und war damit der Gewinner des diesjährigen Oscars für den ‚Besten animierten Kurzfilm‘.

Fazit: Der Animationsfilm „If Anything Happens I Love You“ der beiden Filmemacher Michael Govier und Will McCormack beschäftigt sich auf einfühlsame Weise mit der Trauer von Eltern, die ihr Kind verloren haben. Mit einer gelungenen Bildsprache, passendem Musikeinsatz und einer sich auf Rückblenden aufbauenden Geschichte nähern sie sich dem Thema behutsam an und können so das Publikum erreichen.  

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „ If Anything Happens I Love You“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Kommentar verfassen