„Ding“ (2021)

Doreen Kaltenecker
Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

Kurzfilm / Deutschland / Animation / 2021

Filmkritik: Mit „Ding“, der seine deutsche Premiere auf dem 64. DOK Leipzig 2021 feierte und unter anderem noch auf den 32. Bamberger Kurzfilmtagen 2022, den 29. ITFS 2022, dem 22. Landshuter Kurzfilmfestival 2022 oder den 34. Filmfest Dresden 2022 zu sehen war, schuf der Regisseur Malte Stein ein verstörendes Kleinod, das auf ungewöhnliche Weise innewohnende Ängste einfängt.

Scheu schaut das Ding um die Ecke, nähert sich dem Mann an, der es nicht einzuordnen weiß, und wird ihm fortan nicht mehr von der Seite weichen.

Der unabhängige Filmemacher und Animationskünstler Malte Stein (*1981) erzählt in nur vier Minuten mit Hilfe einer Metapher von inneren Ängsten. Er findet dafür ein gelungenes Bild mit einem Ding, das irgendwie scheußlich und niedlich zugleich ist. Dieses heftet sich an einen Mann und lässt ihn nicht mehr los. Wie soll er nun damit umgehen? Kann er sich davor verstecken oder es abschütteln? In einem gelungenen Animationsstil, der nicht versucht, schön zu sein, erzählt er seine Geschichte, charakterisiert treffend die Figuren und findet auch auf tonaler Ebene die passende Entsprechung. So entstand im Gesamten ein besonderes Kleinod, das auf den ersten Blick verstörend wirkt, aber auf den zweiten Blick seine klare Botschaft auf gelungene Weise bei den Zuschauer:innen anbringt.

Fazit: Der vierminütige Kurzfilm „Ding“ von Malte Stein ist ein gelungener Animationsfilm, der auf mysteriöse und eindringliche Weise seine Geschichte über ein ungewolltes Ding erzählt und es damit schafft, das Publikum auf optische wie metaphorische Weise zu packen.

Bewertung: 7,5/10

Schau Dir den Kurzfilm „Ding“ hier an:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Kommentar verfassen