„Über Wasser“ (2021)

Kurzfilm / Schweiz / Fiktion / 2021

Filmkritik: Der Schweizer Kurzfilm „Über Wasser“ der Regisseurin Jela Hasler, der in Cannes 2021 seine Premiere feierte und u.a. auf dem 43. Filmfestival Max Ophüls Preis zu sehen war, ist ein starkes Drama, das auf leichtfüßige Weise gesellschaftliche Missstände anprangert.

Eli (Sofia Elena Borsani) beginnt den heißen Zürcher Sommertag mit einem Bad im Fluss. Danach stößt sie den ganzen Tag immer wieder mit Menschen zusammen, welche sich im kleinen wie großen Maßstab ihr gegenüber daneben benehmen. Am Ende des Tages kanalisiert sich das bei Eli alles in Wut.

Die Regisseurin und Drehbuchautorin Jela Hasler (*1986) erzählt in ihrem 12-minütigen Kurzfilm von den kleinen Aggressionen gegen Frauen, die im Alltag überall passieren und die viele schon am eigenen Leib erfahren haben. Dabei bewegt sich die Geschichte in einer Aufwärtsspirale, bei der sich die Ereignisse immer mehr zu spitzen. Mit einer starken Frau im Zentrum der Geschichte, fantastisch gespielt von Sofia Elena Borsani, häufen sich an einem heißen Tag die Ereignisse und machen die Mikro-Aggressionen, die Vorurteile und auch die falsche Behandlung von Frauen deutlich. So ist der Film eine Kampfansage ohne es jemals auszusprechen. Die Gesellschaft muss ein Umdenken erfahren und konsequent gegen Fehlverhalten vorgehen. Aber all das schafft die Regisseurin nicht schwer oder bedrückend zu erzählen, sondern fängt den Sommertag mit viel Licht und auch entspannten Momenten ein. Hier haben der Kameramann Andi Widmer und die Regisseurin Jela Hasler ganze Arbeit geleistet, denn der Film geht ohne Schwere unter die Haut und rüttelt auf. 

Fazit: „Über Wasser“ ist ein Kurzfilm der schweizer Regisseurin Jela Hasler, welcher mit den vielen Nebensächlichkeiten eines Tages vom großen Ganzen erzählt, damit klar seine Botschaft transportiert und mit seiner starken Hauptfigur und der gelungenen Inszenierung die ZuschauerInnen an die Geschichte bindet.

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Über Wasser“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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