„Nicht die 80er“ (2022)

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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2022

Filmkritik: Die deutsche Regisseurin Marleen Valien hat bereits in ihren vorherigen Filmen, wie in „Hot Dog“ (Regie: Alma Buddecke und Marleen Valin) kein Blatt vor den Mund genommen. In ihrem neuesten Film „Nicht die 80er“ erzählt sie eine Liebesgeschichte, zeigt,  wie diese auf einmal auf einen unerwarteten Widerstand stößt, und konnte damit auf dem 34. Filmfest Dresden den Publikumspreis im Nationalen Wettbewerb gewinnen. 

Lucy (Deniz Orta) hat großes Interesse an ihrem Nachbarn Anton (Merlin Rose). Auch er findet Lucy toll und so verabreden sie sich eines Abends auf ein Date, bei dem ihr Anton erklärt, dass er HIV-positiv ist.

In 17 Minuten erzählt die deutsche Regisseurin Marleen Valien, die zusammen mit drei weiteren Autor:innen das Drehbuch schrieb, von einer Liebesgeschichte aus zwei Perspektiven. Zunächst begleitet das Publikum Lucy, lernt Anton aus ihren Augen kennen und ist bei ihrer kleiner Trickserei auf ihrer Seite. Dann sehen wir die Gegenseite, die scheinbar ebenso empfindet. Bis zu dem Punkt, an dem er von seiner HIV-Erkrankung erzählt, läuft alles klassisch auf ein Happy End zu, doch dann kommt es zu einem Bruch. Der Film schafft es aber, diesen gelungenen zu meistern und lässt bei den Zuschauer:innen die Frage entstehen, wie man selber drauf reagieren würde und wie aufgeklärt und modern unsere heutige Gesellschaft wirklich ist. All das verpackt die Filmemacherin Valien in ein gelungenes Gewand voller warmer Farben und mit einer tollen Besetzung, so dass die Komödie ihre volle Wucht erzielen kann. 

Merlin Rose und Deniz Orta

Fazit: „Nicht die 80er“ ist ein Kurzfilm von Marleen Valien, in dem eine verliebte Frau genau wie das Publikum mit der Frage konfrontiert wird, wie man sich richtig verhält. In schönster Optik, gut besetzt und stimmig inszeniert überzeugt der Kurzfilm und macht neugierig auf weitere Projekte der Regisseurin Valien. 

Bewertung: 7/10

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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