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Der Schauspieler Nic Cage (Nicolas Cage) ist ausgebrannt und bekommt einfach nicht die Rollen, von denen er träumt. Als ihm sein Manager Richard Fink (Neil Patrick Harris) ein Eine-Millionen-Dollar-Angebot macht, nimmt er das widerwillig an. Für das Geld soll er der prominente Geburtstagsgast des katalanischen Milliardärs Javi Gutierrez (Pedro Pascal) sein. Vor Ort wird er schnell von der CIA-Agentin Vivian (Tiffany Haddish) eingespannt, die vermutet, dass Javi ein Waffenhändler und Entführer ist. Bald schon überschlagen sich die Ereignisse und Nic muss auf seine großen Rollen zurückgreifen, um lebend aus der Sache herauszukommen.
Der amerikanische Schauspieler Nicolas Cage, Jahrgang 1964, hat sich mit Filmen wie „Face/Off“ (1997) und „Con Air“ (1997) einen Namen gemacht und Freude des Independent-Films werden ihn immer mit „Wild at Heart“ (1990) von David Lynch verbinden. Danach fiel er immer wieder in trashigen Produktionen wie „Ghost Rider“ (2007) auf. So ist die Karriere selbst von Nicolas Cage schon pure Inspiration, um ein Drehbuch zu schreiben. Das nutzte auch der Regisseur Tom Gormican zusammen mit dem Autor Kevin Elten und schrieb einen knackigen Actioner, der aber auch viel Humor und Herz besitzt. Im Zentrum der Geschichte steht eine Männerfreundschaft, die einfach wunderbar funktioniert. Gewürzt mit skurrilen Ideen, handfester Action und einem Nicolas Cage, der sich immer wieder selbst auf die Schippe nimmt, ist es einfach ein klassischer Popcorn-Film, der hier rundherum gelungene Unterhaltung bietet, bei der man herzhaft laut lachen darf.
Umgesetzt wurde der Film im Sinne großer Actioner, anrührender Buddy-Movies und mit viel Humor. Dabei schafft es der Filmemacher Tom Gormican, alle Genre gleichzeitig zu bedienen, verweist auch auf bildlicher Ebene auf Vorbilder und andere Nicolas-Cage-Filme. So bedient er hervorragend die Action-Palette mit Spionage-Elementen, Verfolgungsjagden und Schießereien. Aber das Herzstück ist die entzückende Bromance zwischen Nic und Javi. Hervorragend dargestellt von Nicolas Cage, der es hier schafft, den Spagat zwischen authentischer Menschlichkeit und Selbst-Persiflage. Den in Chile geborenen, hier eher unbekannten Darsteller Pedro Pascal (gesehen aus Bösewicht in „Wonder Woman 1984“), schließt man, wie auch Nic, schnell ins Herz. Abgerundet wird der Film von einem gelungenen Nebencast, der die Nuancen einbringt, so ist Tiffany Haddish („The Afterparty“ (2022)) wieder für den groben Humor zuständig. Rundherum entstand hier ein äußerst unterhaltsamer Film, der mit Vorbilder und Referenzen spielt, nach Herzenslust übertreibt und gleichzeitig Nicolas Cage eine Rolle gibt, die er verdient hat.
Fazit: „Massive Talent“ ist ein gelungener Actioner voller Humor und Zitate, der Nicolas Cage ein Denkmal ganz anderer Art setzt. Regisseur Tom Gormican weiß die Palette der Genres gut zu bedienen, vermischt mit viel Humor und Herz Bromance und Actionfilm und gibt dem Schauspieler Nicolas Cage eine Bühne.
Bewertung: 7,5/10
Kinostart: 16. Juni 2022 / DVD-Start: –
Trailer zum Film „Massive Talent“:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- Wikipedia-Artikel über den Film „Massive Talent“
- Tim Lindemann, ‚Kritik zu Massive Talent‘, epd-film.de, 2022
- David Steinitz, ‚„Massive Talent“ im Kino: Sturm und Drang‘, sueddeutsche.de, 2022
- Maximilian Sippenauer, ‚“Massive Talent”: Seine letzte Million‘, zeit.de, 2022
- Bert Rebhandl und PEter Körte, ‚Massives Talent und römisches Blut‘, faz.net, 2022