Kinofilme – Top 20 2022

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Neben den vielen Festivals, auf denen wir uns im letzten Jahr rumgetrieben haben, waren wir auch noch oft in den (meistens Dresdner) Kinos unterwegs und konnten viele Filme für uns entdecken. Hier – weil die Wahl so schwer gefallen ist – die Top 20 des Jahres 2022. 

Platz 20: „Bones and All“ (2022)

Regie: Luca Guadagnino

Der neueste Film des Regisseurs Luca Guadagnino („Call Me by Your Name“) ist ein melancholisches Genre-Drama mit einem großartigen Cast, expliziten Szenen und einen unter die Haut gehenden Score von Trent Reznor und Atticus Ross.

Platz 19: „Don’t worry Darling“ (2022)

Regie: Olivia Wilde

Die Schauspielerin und Regisseurin Olivia Wilde („Booksmart“) schuf einen atmosphärisch dichten Thriller mit Mystery-Elementen in einer kleinen Siedlung in den 60er Jahren. Die Gesellschaftskritik wurde trotz gelungener Umsetzung und toller Besetzung, u.a. mit Florence Pugh, durch die Vorfälle und Umstände verwässert.

Platz 18: „Massive Talent“ (2022)

Regie: Tom Gormican

Nicolas Cage und Pedro Pascal

Selbstreferentielle Filme sind meist ein großer Spaß. Hier nimmt sich Nicolas Cage selbst auf den Arm und liefert damit die schönste Bromance des Jahres und gelungene, actiongeladene Unterhaltung.

Platz 17: „Der schlimmste Mensch der Welt“ (2021)

Regie:  Lars von Trier

Herbert Nordrum und Renate Reinsve

Der neuste Film von Lars von Trier („Thelma“) schafft es bis zu den Oscars und überzeugt als aktuelles Portrait von Mittzwanzigern, ihren Entscheidungsmöglichkeiten und modernen Beziehungen.

Platz 16: „The Batman“ (2022)

Regie: Matt Reeves

Zoë Kravitz und Robert Pattinson

Aus dem DC Universum kam diese noch düsterere Variante des maskierten Rächers mit Robert Pattinson in der Hauptrolle – ungewöhnlich. 

Platz 15: „Thor: Love and Thunder“ (2022)

Regie: Taika Waititi

©Marvel Studios 2022. All Rights Reserved.

Deutlich bunter und trotz großer Tragik fröhlicher ging es im vierten Teil der Thor-Reihe her. Regie übernahm wieder Taika Waititi und schenkte dem Publikum u.a. großartige, schreiende Ziegen.

Platz 14: „Triangle of Sadness“ (2022)

Regie: Ruben Östlund

Der Abgesang auf die Reichen und den Luxus lieferte uns der schwedische Regisseur Ruben Östlund („The Square“), der etwas zu sehr mit den Körperausscheidungen übertreibt, aber eine überraschende Geschichte in drei Akten erzählt. 

Platz 13: „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ (2022)

Regie: Andreas Dresen

Der neuste Film des Regisseurs Andreas Dresen fußt auf einer wahren Geschichte und schafft es trotz des schwerwiegenden Themas einen leichtgängigen, ja unterhaltsamen Film zu schaffen. 

Platz 12: „Spencer“ (2022)

Regie: Pablo Larraín

Das Drama über wenige Tage in dem Leben der Prinzessin Diana ist ein einfühlsames, starkes Portrait einer verletzlichen Frau geworden. Vor allem mit seiner Besetzung mit Kristen Stewart, Timothy Spall und Sally Hawkins kann der Film glänzen. 

Platz 11: „Der Gesang der Flusskrebse“ (2022)

Regie: Olivia Newman

Nach einem Roman von Delia Owens erzählt die Regisseurin Olivia Newman die Geschichte eines noch jungen Lebens voller dramatischer Momente und weiß damit das Publikum zu berühren.

Platz 10: „The Menu“ (2022)

Regie: Mark Mylod

Auch der Film von Mark Mylod rechnet mit der gehobenen Gesellschaft ab, wählt aber einen Weg, den man einfach nicht vorher sehen kann.

Platz 9: „See How they Run“ (2022)

Regie: Tom George

Ein Film wie ein Whodunit für Freunde des Whodunit und dabei stets augenzwinkernd. Das Gespann von Sam Rockwell und Saoirse Ronan ist einfach liebenswert und bildet das Herz des Films.

Platz 8: „The Black Phone“ (2022)

Regie: Scott Derrickson

© 2022 UNIVERSAL STUDIOS. All Rights Reserved.

Der Regisseur Scott Derrickson („Doctor Strange“) schuf mit „The Black Phone“ einen Film, der Thriller, Drama und Genre mühelos vereint und unter die Haut geht – vermutlich war Ethan Hawke („Tesla“) noch nie so gruselig.

Platz 7: „Einfach Mal was Schönes“ (2022)

Regie: Karoline Herfurth

Der neuste Film von Karoline Herfurth taucht in das Leben und Lieben von Frauen aus verschiedenen Generationen ein und zeigt mit viel Warmherzigkeit und Humor all die Hürden, ohne dabei den Bezug zur Realität zu verlieren.

Platz 6: „Nope“ (2022)

Regie: Jordan Peele

© Universal Studios. All Rights Reserved.

Der neueste Film von Jordan Peele („Get Out“, „Wir“) überrascht wieder mit einem Genremix aus Western, Horror und Science-Fiction und schlägt so viele Haken, so dass man nicht weiß, wo die Reise hingeht. 

Platz 5: „Mittagsstunde“ (2022)

Regie: Lars Jessen

Der deutsche Spielfilm beruht auf dem gleichnamigen Roman von Dörte Hansens und erzählt mit einem großartigen und Plattdeutsch von der Schwierigkeit der Sorge um die eigenen Eltern und dem Dorfsterben.

Platz 4: „Bodies Bodies Bodies“ (2022)

Regie: Halina Reijn

Ein Haus, ein paar Freunde und ein paar brodelnde Konflikte. Auf einmal stirbt einer nach dem anderen. Klassische Geschichte in einem ungewöhnlichen Gewand voller nicht gerader sympathischer, abgedrehter Figuren und einer makellosen Inszenierung und mit der wohl besten Auflösung des Jahres. Ein großer Spaß.

Platz 3: „Wunderschön“ (2022)

Regie: Karoline Herfurth

Keine andere Regisseurin schaffte es, so wie Karoline Herfurth, Frauen, so wie sie sind und dezidiert weibliche Themen auf die Leinwand zu bannen in Filmen, die trotzdem leichtfüßig sind und so gleichzeitig amüsieren wie bewegen können.

Platz 2: „Everything everywhere all at once“ (2022)

Regie: Daniel Scheinert und Daniel Kwan

Der Spielfilm von Daniel Scheinert und Daniel Kwan ist nicht vorhersehbar, überrascht mit jeder Szene und schafft es, ernste Gefühle mit Genre-Elementen zu verbinden. Ein großer Spaß, sehr gut inszeniert und mit vielen tollen Details und Kostümen bestückt.

Platz 1: „Drive my Car“ (2022)

Regie: Ryūsuke Hamaguchi

Platz 1 belegt der bereits auf der 94. Oscarverleihung 2022 als ‚Bester Internationaler Film‘ ausgezeichnete japanische Film von Ryūsuke Hamaguchi („Wheel of Fortune and Fantasy“). Nach einem Buch von Haruki Murakami erzählt er eine Geschichte von Liebe, Einsamkeit und Freundschaft. Dabei nimmt er sich Zeit, lässt die Figuren atmen und ergründet seine Charaktere und ihre Gefühle. Ein schöner, melancholischer Film, auf den man sich gerade aufgrund der Dauer und der Sprache einlassen muss, der sich aber auf jeden Fall lohnt. 

zusammengestellt von Doreen Kaltenecker

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