Ausstellung „Im Tiefenrausch – Film unter Wasser“

Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

1. Juli 2022 bis 8. Januar 2023 / Deutsches Filminstitut und Filmmuseum Frankfurt am Main / Eintritt: 9 €

Ausstellungsbericht: Das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum Frankfurt am Main (DFF) überrascht immer wieder mit abwechslungsreichen, viele Filme umfassenden Ausstellungen. Am Anfang des Jahres widmeten sie dem Katastrophenfilm eine ganze Schau, jetzt tauchen sie in die Unterwasserwelt ab.

In einem großen Raum erzählt die Ausstellung die Geschichte des Unterwasserfilms. Sie spannt den Bogen von den zahlreichen Dokumentationen u.a. von Jacques-Yves Cousteau („Welt ohne Sonne“ (1964)) und James Cameron („Die Geister der Titanic“ (2003)) hin zu unzähligen Spielfilmen, welche die Elemente Wasser, Meer und Unterwasserwelten beinhalten, und deckt dabei die gesamte Filmgeschichte ab. Der älteste Film in der Ausstellung ist „Rough Sea at Dover“ (1895) von Birt Acres und Robert W. Paul, aber auch aktuelle Produktionen wie „The Shape of Water“ (2017) und „Aquaman“ (2018) sind zu finden. Eingeteilt sind die Filme zeitübergreifend in verschiedene Themenbereiche, so geht es an den unterschiedlichen Stellen um fabelhafte Wesen, Tierfreundschaften, Kriege oder auch darum, wie das Wasser zur Gefahr werden kann. Digitale Rahmen geben den einführenden Text zur Thematik wieder und werden durch mehrere Filmbeispiele ergänzt. Neben den kleineren Spots in dem großen Raum, gibt es drei größere Stationen, die zu einem längeren Aufenthalt einladen: Zum einen findet sich in einem dunklen Raum eine Audio-Installation von Rana Eid, die die Besucher:innen mit einer Geräuschkulisse umgibt, so dass man wie im Wasser in Geräusche eintauchen kann. Ein weiterer separater Raum hält Filmszenen parat, bei denen Menschen, vor allem Frauen, im kühlen Nass Gewalt angetan wird. Diese Szenen ergründen das Medium Wasser als Ort für Horrorfilme, Thriller und Krimis. Das Highlight der Ausstellung befindet sich genau in der Mitte des großen Raumes. In einem Loop von über 30 Minuten Spielzeit kann man auf vier Leinwänden, welche rund um die Betrachter:innen angeordnet sind, mit unzähligen Filmausschnitten in die Tiefe eintauchen. Auf Sitzsäcken versinkt man so in die filmische Unterwasserwelt, entdeckt Neues und zieht Verbindungen, die man vorher so nie gesehen hat. Hier kann man beinahe den titelgebenden Tiefenrausch spüren.

Fazit: „Im Tiefenrausch – Film unter Wasser“ ist die aktuelle Sonderausstellung des DFF in Frankfurt am Main. In unzähligen Filmausschnitte über alle Jahrzehnte der Filmgeschichte hinweg ergründet die Ausstellung thematisch das große Spektrum des Unterwasserfilms. Wenn man genügend Zeit mitbringt und sich auch einen Stuhl am Eingang schnappt, kann man in der Ausstellung spannende Stunden voller Filme, Querverweise und Neuentdeckungen verbringen. 

Bewertung: 5/5

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

Kommentar verfassen