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Mo (Mohammed Amer), der vor 22 Jahren mit seiner Familie aus Palästina in die USA floh, ist ein gutmütiger Mann, der versucht, sich durchs Leben zu schlagen und alles immer zurecht zu biegen. Doch als er den Job im Handyladen verliert, seine katholische Freundin Maria (Teresa Ruiz) endlich seine Frau werden möchte, er auch noch die Schusswunde und das Tattoo vor seiner fürsorglichen Mutter Yusra (Farah Bsieso) verstecken muss, scheint alles zu viel zu werden. Zu allem Überdruss läuft für ihn und seine Familie immer noch das Asylverfahren und ist an einem kritischen Punkt angelangt.
Der Comedian Mohammed Amer, den man bereits als StandUp-Comedian von Netflix („Mo Amer“ (2018-2021)) kennt, konzipierte eine achtteilige Serie, die sich aus seinen eigenen Erfahrungen als Einwanderer speist und schafft es so, einen anderen Blick auf die Gesellschaft Amerikas zu liefern. Obwohl alles sehr leichtfüßig und humorvoll inszeniert ist, verlieren die Showrunner Mohammed Amer und Ramy Youssef nie den Blick für die wichtigen Aspekte. In einem neuen Land Fuß zu fassen, auch noch nach vielen Jahren, bringt nicht nur ein Asylverfahren mit sich, sondern auch ein anderes Lebensgefühl. Heimweh, Kulturvermischung und auch ein notwendiges Öffnen für Veränderungen gehören zum Alltag. Aber darüber hinaus geht es auch noch um die persönliche Entwicklung, wenn man immer noch kein anerkannter Staatsbürger ist.
Wie soll man sich angekommen fühlen? Wie auch finanziell überleben? In jeder der circa 30-minütigen Folgen steckt etwas von diesen Fragen drin, aber Amer weiß, auch indem er selbst die Hauptrolle übernahm, diese nie zu schwer zu beladen. Oft schmunzelt man als Zuschauer:in und schließt die Figuren schnell ins Herz, die allesamt perfekt besetzt wurden. So entstand eine durch und durch gelungene Serie, die einen neuen, frischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft und im Speziellen auf das Leben der Einwander:innen liefert.
Fazit: Die achtteilige Netflix-Serie „Mo“ aus der Hand von Mo Amer erzählt die Geschichte von langjährigen Immigrant:innen in den USA, vermischt dabei Drama mit Comedy und liefert damit eine spannende wie gelungene Serie.
Bewertung: 4/5
Trailer zur Staffel 1 der Serie „Mo“:
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- Eintrag der Serie „Mo“ beim Streamingdienst Netflix
- Karl Gedlicka, ‚Sitcom “Mo” auf Netflix: Ein Palästinenser in Houston, Texas – Fernsehkritik‘, derstandard.de, 2022
- Wikipedia-Artikel über die Serie „Mo“ (englisch)
- Podcast Popculture Happy Hour: Folge „‘Mo’ is a singular comedy about work, family and bureaucracy“
- Leila Fadel und Phil Harrell, ‚Mohammed Amer’s new series explores the tragedy and comedy in the refugee experience‘, npr.org, 2022
- Laura Zornosa, ‚How the Netflix Series Mo Balances Side-Splitting Laughs With Heartfelt Drama‘, time.com, 2022