“Rape Card” (2017)

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Poster zum Kurzfilm "Rape Card"Filmkritik: Bereits 2015 fiel der britische Regisseur Nathan Hughes-Berry mit seinem Film “The Substitute” im Internationalen Wettbewerb des 27. Filmfest Dresden auf. Auf dem 19. Landshuter Kurzfilmfestival 2018 begegnete uns in der “Europe in 19 Minutes”-Reihe der Filmemacher mit seinem neuesten Film “Rape Card” erneut.

In einer nahen Zukunft wurden Vergewaltigungen legalisiert. Mit einer sogenannten Rape Card ist es jedem Mann erlaubt, einmal in seinem Leben eine Frau zu vergewaltigen. Die junge Frances (Madeleine Sims-Fewer) möchte aber selbst auswählen, wer ihr Peiniger wird. Als sie Eric (Rafferty Blumberg) begegnet, der gerade erste seine Rape Card erhalten hat und unter mächtig Druck von seinen Freunden steht, sieht sie eine Möglichkeit ihr Schicksal selbst zu steuern.

Der britische Filmemacher Nathan Hughes-Berry arbeitet von Beginn an mit der Drehbuchautorin und Schauspielerin Madeleine Sims-Fewer zusammen, welche bei “Rape Card” auch die Co-Regie übernahm, zusammen. Entsprungen ist die Idee aus einem Alptraum, welchen die Autorin selbst hatte. Daraufhin bauten sie diesen zu einem beängstigenden Szenario aus. In einer nahen Zukunft angesiedelt, erzählt der Film eine Geschichte, die möglich erscheint. In einer extremeren Weise konnte man das schon in der “The Purge”-Reihe sehen. Doch “Rape Card” bleibt näher an der Wirklichkeit und zeigt ungeschönt, wie sich der Alltag und vor allem das Leben aller ändern würde. Status, gesellschaftliche Zwänge und Angst würde das Verhalten vieler definieren. So bewegt sich Hughes-Berrys Film auch nicht in einer bunten Science-Fiction-Welt wie “Valerian” oder ähnliche Vertreter, sondern bietet ein Bild von einer Zukunft, welche unserer Gegenwart gleicht. Sie wählten dafür einen authentischen Look und lieferten gleich am Anfang schonungslose BIlder, welche die Zuschauer sofort in die Geschichte hineinzieht. Gespielt wird die Hauptrolle der Frances von der Autorin selbst und belebt diese mit der richtigen Mischung aus Stärke und Angst. Im Gesamten ist der 15-minütige Kurzfilm “Rape Card” eine mutige Geschichte. Ausgehend von einer erschreckenden Grundidee beschäftigt der Film sich mit der menschlichen Natur und schafft es, Fragen aufzuwerfen und so im Gedächtnis haften zu bleiben.

Bewertung: 7,5/10

Der Trailer zum Kurzfilm “Rape Card”:

geschrieben von Doreen Matthei

Lies auch unsere Sechs Fragen an Nathan Hughes-Berry

Quellen:

2 Gedanken zu ““Rape Card” (2017)

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