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Kurzfilm / Österreich / Fiktion / 2018
Filmkritik: Der österreichische Filmemacher Felix Krisai dreht bereits seit seiner Jugend Kurzfilme, jetzt bringt er mit „Von oben“ seinen ersten professionell realisierten Kurzfilm auf die Leinwände der Festivals, u.a. auf den 29. Bamberger Kurzfilmtagen und dem 20. Landshuter Kurzfilmfestival.
Frisch getrennt von ihrem Mann (Rainer Wöss) ist Irenes (Martina Spitzer) einziger Trost, dass die Mieter über ihrer Wohnung endlich ausziehen mussten, weil die nächtliche Geräuschbelästigung immer unerträglicher wurde. Doch trotzdem kommen die Geräusche eines Nachts wieder, was ihre Tochter (Anna Rot) und der Vermieter (Michael Fuith) erst nicht so richtig glauben wollen, bis sie schließlich selbst Zeuge werden.
Der in Wien geborene Regisseur Felix Krisai (*1991) hat schon früh angefangen, eigene Kurzfilme zu drehen. Mit „Von oben“ realisiert er seinen ersten professionell gestalteten Film, als Teil seines Studiums an der Filmakademie Wien. Sein Film, vor allem erdacht als Drama mit Thriller-Elementen, weist durch seine stimmungsvolle Inszenierung definitiv auch Spuren des Horrorfilm-Genres auf. Das ist bedingt durch die starke, intensive Atmosphäre, in der einzelne Geräusche einen großen Schrecken auslösen können. Die Geschichte basiert dabei auf einem wahren Fall und kann mit ihrem Ende bestimmt auch die meisten Zuschauer überraschen Hinzu kommt das realitätsnahe Familien-Drama über das unschöne Ende einer Beziehung. Der 30-minütige Kurzfilm lässt auch diesem Teil seiner Geschichte viel Platz und fängt mit seiner starken Hauptfigur die ganze Zerbrechlichkeit, aber auch Stärke ein, die es für solch ein Auseinanderbrechen braucht. Verkörpert wird diese von der Schauspielerin Martina Spitzer, welche gerade auch im Zusammenspiel mit Anna Rot (schon wunderbar in „All the tired horses“) überzeugen kann. So schafft es Felix Krisai mit seiner guten Mischung aus Drama und Thriller wunderbar zu unterhalten, zu wilden Theorien zu verleiten und mit seiner Inszenierung von seinem handwerklichen Geschick zu überzeugen.
Fazit: Der Kurzfilm „Von oben“ des Regisseurs Felix Krisai ist eine gelungene Mischung aus Drama und Thriller und bringt so eine alltägliche Geschichte mit Horrorelementen zusammen. Atmosphärisch dicht verpackt und mit einem hervorragenden Ensemble schafft es der österreichische Kurzfilm wunderbar zu unterhalten.
Bewertung: 8,5/10
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 29. Bamberger Kurzfilmtage 2019 – Katalog (Programm ‚Wettbewerb Spielfilm‘)
- Website des Regisseurs Felix Krisai
- Eintrag des Kurzfilms „Von Oben“ bei der Agentur Aug & Ohr
- Eintrag des Kurzfilms „Von Oben“ bei der Wiener Filmakademie
2 Gedanken zu “„Von oben“ (2018)”