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Interview: Im Gespräch mit Dave Elsey konnten wir mehr über den Kurzfilm „Keep the Gaslight Burning“, gesehen auf dem 20. Landshuter Kurzfilmfestival, den er mit seiner Frau Lou realisiert hat, erfahren und wie das Projekt aus der Liebe zum Horror-Autor Ronald Chetwnyd-Hayes und mit einem gut bestückten Adressbuch entstand.
The original english language interview is also available.
Der Retro-Horror-Geisterfilm „Keep the Gaslight Burning“ erzählt fast eine klassische Geschichte, doch mit einem modernen Blick. Wie ist euer Film entstanden?
Eines Abends saßen wir mit unseren alten Freunden Don und Anna Bies zusammen beim Abendessen. Mit den beiden sind wir seit unserer gemeinsamen Arbeit an „Star Wars Episode 3: Revenge of the Sith“ befreundet. Wir sprachen alle darüber, dass wir einen Film machen wollten, und Lou und ich erwähnten, dass wir einen Kurzfilm geschrieben hatten. In dieser Nacht waren wir uns alle ziemlich töricht einig, dass wir in 6 Wochen ab dieser Nacht „Keep the Gaslight Burning“ drehen würden, was auch immer kommen mag, und gegen allen Vernunft ist das genau das, was wir getan haben.
Euer Film sieht auf wirklich charmante Weise klassisch mit einem Hauch Übertreibung aus. Könnt ihr mir mehr zu eurem visuellen Konzept erzählen und wie weit klassische Horrorfilme dafür als Vorbilder dienten?
Danke, das war genau die Idee. Wir wollten, dass es so aussieht, als wäre es beinahe eine verlorene Episode eines Episoden-Films aus den 1970er Jahren. Unserer Meinung nach war das beste Beispiel für diese Filme ein Film namens „From Beyond the Grave“, der 1974 von einer Firma namens Amicus Films gedreht wurde, die in den 70er Jahren der große Konkurrent von Hammer Films war.
Lou und ich lieben diesen Film, und durch Zufall wurde er auch von Ronald Chetwynd-Hayes geschrieben, der die Kurzgeschichte schrieb, auf der „Keep the Gaslight Burning“ basiert, so dass unsere visuellen und stilistischen Entscheidungen festgeschrieben waren. Wir entschieden uns, keine Kamerabewegungen zu verwenden, die man in einem Film aus dieser Zeit nicht auch sehen würde, und hatten eine einfache Beleuchtung, mit Pools aus Licht, die in die Dunkelheit abfallen. Wir wollten auch nicht, dass unser Film wie ein moderner Film aussieht, in dem alle Farben ausgebleicht und kalt sind, sondern wir wollten, dass er üppig aussieht mit tiefen Rottönen und kräftigen Farben, die an den phantasievollen “Technicolor”-Terror der damaligen Zeit erinnert.
Ich finde es wunderbar, wie ihr mit der Maske ganz eigene Figuren erschaffen habt. Darüber würde ich gern mehr hören.
Da unser Beruf Make-up-FX für Filme ist, wussten wir, dass Make-up ein sehr wichtiges Werkzeug ist, um eine Geschichte zu erzählen. Insbesondere, wenn man einen Horror-Kurzfilm dreht, bei dem man mit diesem Werkzeug schnell einen Charakter zeichnen kann. Mrs. Maxwell ist blass und krank, schließlich war sie so etwas wie eine Gefangene in ihrem eigenen Schlafzimmer, und das einzige Licht, das sie seit Jahren gesehen hat, war dauerhaftes Gaslicht, das nie ausgehen durfte. Sie trägt auch die Narben ihrer dunklen Vergangenheit, einer katastrophal gescheiterten Ehe, die dazu führte, dass sie auf einem Auge das Augenlicht verlor. Mrs. Maxwell trägt starkes Make-up, um den Schein zu wahren, aber sie trägt es schlecht auf, da sie im flackernden Gaslicht nicht sehr gut sehen kann. Maya hingegen trägt kein Make-up, was sie gegenüber Mrs. Maxwell als vertrauenswürdig und ehrlich erscheinen lässt. Aber wir sehen, wie sich ihr Make-up am Ende drastisch verändert, wenn sie sich nicht mehr um solche Dinge kümmern muss. Ich werde das Ende nicht verraten! Und der Geist – nun, wenn wir es nicht schaffen würden, dem Publikum einen erschreckenden Geist zu geben, der von Rick Baker gespielt wird, müssten wir unsere Köpfe beschämt senken.
Wie habt ihr euren Cast für das Projekt zusammengestellt? Hatte ihr vorher bestimmte Schauspieler im Sinn?
Wir haben uns immer wieder gesagt, dass wir eine Geschichte finden müssen, die wir mit unserem Adressbuch casten können. Zum Glück für uns sind einige unserer Freunde zufällig hervorragende Schauspieler. Unsere einzige Sorge war – würde Markie Post, die immer atemberaubend aussieht, uns erlauben, sie in eine beängstigende Mrs. Maxwell zu verwandeln, eine Figur, die so weit von allem entfernt ist, wie sie vorher ausgesehen hat? Wir mussten uns keine Sorgen machen, sie liebte jedes kleine Detail, sogar die faulen Zähne und das blinde Auge!
Wie verlief eure Zusammenarbeit als Team? Seid ihr für bestimmte Bereiche zuständig oder ist es eher ein fließender Übergang?
Unsere Zusammenarbeit verlief perfekt. Das ist die Stärke der Zusammenarbeit mit Freunden, die alle vollkommen verstehen, was wir zu erreichen versucht haben. Es war ein sehr kleines Team von Leuten, und viele Leute übernahmen Aufgaben in mehr als einem Bereich, aber weil jeder so multitalentiert war, war das fast ein Bonus. Hervorzuheben ist unsere kreative Partnerschaft in diesem Film mit Don und Anna Bies, die dafür verantwortlich waren, uns so vielen großartigen Menschen vorzustellen, und deren Unterstützung für den Film eine unauslöschliche Kraft war und ist. Und wie glücklich waren wir, mit so großartigen Künstlern und Schauspielern wie Markie Post, Kate Armstrong Ross, Maureen Studer und natürlich Rick Baker zusammenarbeiten zu können.
Wie wird es bei euch weitergehen? Ihr habt davor viele Jahre lang in anderen Bereichen beim Film gearbeitet. Wird es jetzt weitere Projekte als Regisseure geben?
Die kurze Antwort ist ja. Wir wollen das, was wir mit „Keep the Gaslight Burning“ gemacht haben, nehmen und darauf aufbauen. Wir haben mehrere Langfilm-Drehbücher und ein oder zwei befinden sich in der Entwicklungsphase, weitere werden folgen. Wir wollen weiterhin Angst und Freude in größerem Maße und bei einem breiteren Publikum verbreiten. Lou und ich liebten Filme, seit wir Kinder waren. Wir beide teilen ähnliche Erinnerungen daran die Treppe herunterzuschleichen, nachdem unsere Eltern zu Bett gegangen sind, um die „Horror Double Bills“ [Horrorfilm-Doppelvorstellung] am Samstagabend im Fernsehen zu sehen. Das hatte eine sehr kreative und transformative Wirkung auf unsere Vorstellungskraft. Um den Meister Alfred Hitchcock zu zitieren: „Angst ist nicht so schwer zu verstehen. Hatten wir nicht alle Angst als Kinder?“
Die Fragen stellte Doreen Matthei
Übersetzung von Michael Kaltenecker
Lies auch die Rezension des Kurzfilms „Keep the Gaslight Burning
Interview: In our interview with Dave Elsey we were able to learn more about the short film “Keep the Gaslight Burning“, shown at the 20th Landshut Short Film Festival, which he directed together with his wife Lou, and how the project was created out of love for horror author Ronald Chetwnyd-Hayes and with a well populated address book.
The retro horror ghost film “Keep the Gaslight Burning” tells an almost classic story, but with such a modern look. How did your film originate?
I’ve always had a fondness for the horror author Ronald Chetwynd-Hayes. Lou and I were thinking of making a short film, so I suggested we try to find one of his short stories to adapt and see if we could get the rights. We found KTGB, and thought it perfect for us, and got permission from his estate. Lou and I read it aloud a few times to each other, and we made notes on the parts we could use and which parts might be too difficult to fit into a short. Next I wrote a first draft, and then we didn’t do a lot with it, because we became busy with work. (We do makeup FX for movies.)
One night we had dinner with our old friends Don and Anna Bies, who we have been pals with since we worked on Star Wars Episode 3: Revenge of the Sith, and we were all talking about how we wanted to make a film, and Lou and I mentioned we had written a short. That night, we all rather foolishly agreed that in 6 weeks from that night, we would shoot “Keep the Gaslight Burning“, come what may … and against all rational thought that’s exactly what we did …
Your film looks really charmingly classic with a hint of exaggeration. Tell me about your visual concept and how classic horror films served as role models for it.
Thank you, that was exactly the idea. We wanted it to seem like it could almost be a lost segment of a 1970s portmanteau film. In our opinion, the greatest example of these movies was a film called From Beyond the Grave, which was made in 1974 by a company called Amicus Films, which was Hammer Films’ great rival in the 70s.
Lou and I love this movie, and by chance it was also written by Ronald Chetwynd-Hayes, who wrote the short story on which “Keep the Gaslight Burning” was based on, so that cemented our visual and stylistic decisions. We decided to not use any camera moves that you wouldn’t see in a movie from this period, and kept our lighting design simple with pools of light that fall off into darkness. We also didn’t want our movie to look like a modern movie where all the colors are bleached out and cold, instead we wanted it to look lush with deep reds and strong colors reminiscent of the delirious “Technicolor” terrors of the period.
I think it’s wonderful how you created your own characters just through make-up. I’d like to hear more about that.
As our day job is movie makeup FX, we knew how Makeup is a very important tool to help tell a story. Never more so than when making a horror short where a character can be defined quickly with this tool. Mrs Maxwell is pale and sick looking, after all she has been a virtual prisoner in her own bedroom, and the only light she has seen for years has been permanent gaslight that must never be allowed to go out. She also bears the scars of her dark past. She wears the scars of a disastrously failed marriage, that resulted in her losing the sight in one eye. Mrs Maxwell wears heavy makeup, in order to keep up appearances, but it is badly applied as she can’t see very well in the flickering gaslight. Maya, on the other hand, wears no makeup, which seems trustful and honest to Mrs Maxwell. But we see her makeup change drastically in the end, when she no longer has to worry about such things. I won’t give away the ending! And the ghost … well, if we failed to give the audience a terrifying ghost played by Rick Baker, we would have to hang our heads in shame …
How did you put together your cast for the project? Did you have certain actors in mind before?
We always said to ourselves, we need to find a story that we can cast from our address book. Lucky for us, some of our friends happen to be superb actors. Our one worry was – would Markie Post, who always looks stunning, allow us to turn her into scary Mrs Maxwell, a character so far from anything she has looked like before? We needn’t have worried, she loved every bit of it, even the rotten teeth and blind eye!
How did your collaboration go? Are you responsible for certain aspects or is it more of a smooth transition?
Our collaboration went perfectly. That’s the thing about working together with friends who all completely understand what we were trying to make. It was a very small team of people, and lots of people wore more than one department hat, but because everyone was so multi talented that was almost a bonus. Special mention should go to our creative partnership on this film with Don and Anna Bies, who were responsible for introducing us to so many great people, and whose support for the film was and is an unquenchable force. And how lucky were we to be able to work with such great performers and actors as Markie Post, Kate Armstrong Ross, Maureen Studer, and of course Rick Baker.
What will happen next for you? You’ve worked in other areas of film for many years before that. Will there be more projects as directors now?
The short answer is yes. We want to take what we did on “Keep the Gaslight Burning” and build on that. We have several feature scripts and one or two are in the development stages, and others to follow. We want to continue to scare and delight on a bigger scale and a wider audience. Lou and I have loved movies since we were kids. We both share similar memories of sneaking down the stairs, after or parents went to bed to watch the Horror Double Bill on tv on Saturday nights. It had a very creative and transformative effect on our imaginations. To quote the master, Alfred Hitchcock: “Fear isn’t so difficult to understand. After all, weren’t we all frightened as children?”
Questions asked by Doreen Matthei
Read on the german review of the shortfilm „Keep the Gaslight Burning“
2 Gedanken zu “Sechs Fragen an Dave Elsey”