„TiCK“ (2018)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Kanada / Fiktion / 2018

Filmkritik: Die kanadische Regisseurin Ashlea Wessel wählt für ihren Vampir-Film „TiCK“, gesehen auf dem 20. Landshuter Kurzfilmfestival, eine andere Perspektive und krempelt damit das klassische Genre um.

Nach einer weltweiten Vampirseuche, versteckt sich Nishiime (Ava Close) zusammen mit ihrer Schwester Wenona (Brooke Debassige) vor der Organisation, die ihrer Familie bereits viel Leid angetan hat. Doch leider werden sie entdeckt, so dass sie nach ihrer Gefangennahme neue Kraft finden müssen, um auszubrechen. 

Ava Close

Der Vampirfilm gehört zu den ältesten Gattungen des Horror-Genre. Über die Jahre sind immer wieder neue Varianten davon entstanden. Darunter auch welche, in denen der Vampir nicht als in Bösewicht dargestellt wird. Auch viele Kurzfilme-Regisseure und Regisseurinnen finden andere Wege, um von dem alten Mythos zu erzählen (u.a. „Mama PingPong Social Club“ von Chuang Shiang An). So auch die kanadische Filmemacherin Ashlea Wessel, die sich bereits mit ihrem Kurzfilm „Ink“ (2016) einen Namen gemacht hat. Für ihren Kurzfilm „TiCK“ wählt sie den Blick des Opfers, nur dass dieses eben nun kein Mensch ist. Das Humane und Familiäre trifft man so bei den Geschöpfen der Nacht. Sofort schlägt sich der Zuschauer auf deren Seite, die gleichzeitig noch von einem jungen Mädchen verkörpert wird. Die Rolle wird von Ava Close überzeugend gespielt. Hinzu kommt die tadellose Umsetzung, die realitätsnah die Ereignisse aus ihrer Sicht schildert. Zusammen macht das einen spannenden Kurzfilm, der seine Wirkung nicht verfehlt und so als Proof-of-Concept für einen Langfilm sehr gut funktioniert.    

Fazit: Der kanadische Kurzfilm „TiCK“, der als Proof-of-Concept für einen Langfilm entwickelt wurde, führt uns zügig in eine post-pandemische Zeit und erzählt eine andere Art Vampirgeschichte. Die Regisseurin Ashlea Wessel fand dafür nicht nur die richtige Bildsprache und Darstellerinnen, sondern schaffte es mit ihrer Perspektive auch, die Zuschauer sofort in den Film hineinzuziehen, so dass man sehr gespannt auf die Langfilmauskopplung sein kann.

Bewertung: 7/10

Schau Dir den Kurzfilm „TiCK“ gleich an:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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