„The School Bus“ (2019)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Türkei / Fiktion / 2019

Filmkritik: Im Kurzfilm-Programm des 30. Filmfestival Cottbus lief der türkische Beitrag „The School Bus“ (OT: „Servis“) von Ramazan Kılıç, der sich im Kleinen mit einem wichtigen gesellschaftsrelevanten Thema beschäftigt.

Einer Schule in einem entlegenen Dorf in den türkischen Bergen fehlt schon länger ein Schulbus. Als dieser endlich geliefert wird, steht die Lehrerin Nebahat (Ezgi Ay) vor einem Problem, denn an einen Fahrer hat niemand gedacht. Also fasst sie einen Entschluss.

Der türkische Filmemacher Ramazan Kılıç (*1993) erzählt in seinem 14-minütigen Kurzfilm, für den er auch das Drehbuch schrieb, vom Leben auf dem Land in der Türkei und der damit einhergehenden anderen Lebensart und vor allem Abgeschiedenheit. An so einem idyllischen Ort, wo die Landschaft viel zur Stimmung beiträgt, erzählt er eine leise Geschichte von weiblicher Selbstbestimmung und prangert damit gesellschaftliche Zustände an. Die Stellung der Frauen in seinem Land bildet den Kern seine Geschichte. Seine starke weibliche Hauptfigur, wunderbar gespielt von Ezgi Ay, verursacht eine kleine Revolution und stellt die einfache Frage „Warum nicht?“. Mit Humor, stimmigen Bildern und dem richtigen cineastischen Gefühl gelang dem Regisseur Kılıç so ein gelungener, warmherziger Film.

Fazit: Der Kurzfilm „The School Bus“ stammt aus der Hand des Filmemachers Ramacan Kılıç und erzählt die zarte Geschichte einer kleinen Revolte. Dabei hat der Regisseur das richtige Händchen für die Stimmung, bildliche Ausgestaltung und schafft es mit seinem Cast aus Laien- und professionellen DarstellerInnen schnell, das Publikum auf seine Seite zu ziehen.

Bewertung: 7/10

Trailer zum Kurzfilm „The School Bus“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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