„Die Badewanne“ (2016)

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Kurzfilm / Österreich / Fiktion / 2016

Filmkritik: Der fleißige Filmemacher Tim Ellrich, u.a. von Filmen wie „Am Fenster“ (2016), „Sara the dancer“ (2017) und „Mein Vietnam“ (2020), konnte bereits mit seinem 2016 erschienenen Kurzfilm „Die Badewanne“, den man jetzt online sehen kann, das Publikum überzeugen und diverse Preise gewinnen.

Die drei Brüder Georg (Rainer Wöss), Alexander (Simon Jaritz) und Niklas (Stefan Pohl) wollen zum Geburtstag ihrer Mutter eine Fotografie aus ihrer Kindheit nachstellen. Alles ist vorbereitet und die Kamera positioniert, aber die Brüder, welche sich über die Jahre immer mehr entfremdet haben, geraten erst einmal aneinander.

Die argentinische Fotografin Irina Werning stifte mit ihrem Fotoprojekt ‚Back to the Future‘, bei dem man ein altes Foto meist aus Kindheitstagen nachstellt, einen Internettrend. Genau dieser Idee folgen auch die drei Brüder in Tim Ellrichs Film „Die Badewanne“, für den er zusammen mit Dominik Huber das Drehbuch schrieb und damit sein Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien abschloss. Schauplatz ist das Badezimmer der Mutter, die Kamera ist positioniert, die Requisiten sind hervorgeholt, doch schon kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Dreien. Die Unterhaltung, die sich entspinnt, ist dabei äußerst lebensnah, schneidet bekannte Themen und Konflikte an und baut diese in das Leben der Drei realitätsnah ein. Dafür ist es auch nicht notwendig, dass über alles offen gesprochen wird. So schafft es dieses kleine Kammerspiel auch universelle Themen anzusprechen, begeisterte damit Publikum, wie Jurymitglieder gleichermaßen und auch die Deutsche Film- und Medienbewertung, die ihm das Prädikat ‚Besonders wertvoll‘ verlieh. 

Fazit: „Die Badewanne“ ist ein Kurzfilm von Tim Ellrich, der auf authentische Weise als Kammerspiel mit nur einer Kameraposition aus dem Leben dreier Brüder erzählt und dabei inszenatorisch wie erzählerisch überzeugen kann. 

Bewertung: 7,5/10

Den Kurzfilm „Die Badewanne“ gibt es in voller Länge hier zu sehen:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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