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Nach den letzten Ereignissen in der Stadt Hawkins, ist Joyce (Winona Ryder) zusammen mit ihren Söhnen Will (Noah Schnapp) und Jonathan (Charlie Heaton) und der Ziehtochter Elfi (Millie Bobby Brown) weggezogen und alle versuchen in Kalifornien ein neues Leben zu beginnen, während teilweise die Liebsten noch in ihrer Heimat sind. So versuchen nicht nur Nancy (Natalie Dyer) und Jonathan, der sich immer mehr der chilligen Zeit mit seinen neuen Freund Argyle (Eduardo Franco) hingibt, die Beziehung aufrechtzuerhalten, sondern auch Elfi und Mike (Finn Wolfhard). Elfi ist mit ihrem neuen Leben nicht glücklich, ständig wird sie gemobbt und vermisst nicht nur ihren Ziehvater Hopper (David Harbour), sondern auch ihre Kräfte. Als sie eines Tages entführt wird, landet sie wieder bei ihrem Schöpfer Dr. Brenner (Matthew Modine), der ihr die Kräfte zurückgibt, um sie auf eine Mission gegen Nummer Eins (Jamie Campbell Bower), einen Feind, so stark wie keiner bisher, zu schicken. Außerhalb der Anlage, wo sie festgehalten wird, machen sich ihre Freunde aus beiden Städten auf die Suche, doch hier stellt sich Eins – in anderer Gestalt – den Gruppen in den Weg.
Die erste Staffel von „Stranger Things“, welche 2016 auf Netflix erschien und von den beiden Zwillingsbrüdern Matt und Ross Duffer erschaffen wurde, war eine Sensation. Hier wurde eine klassische Gruselgeschichte mit einer liebenswerten Kindergruppe verbunden. Auch in den nachfolgenden beiden Staffeln (Staffel 2 (2017), Staffel 3 (2019)) blieb man der bunten Truppe, die man bereits nach wenigen Folgen ins Herz geschlossen hat, gerne treu und erlebte mit ihnen die 80er genauso neu wie die Pubertät. Doch nun in der mittlerweile vierten Staffel, welche in diesem Jahr mit neun neuen Folgen auf Netflix erschien, ist etwas die Luft raus. Auch wenn man allesamt immer noch sehr mag und sie gern in ihrem Alltag begleitet, scheint die Geschichte der Parallelwelt auserzählt. Obwohl ein neuer Gegner mit neuen, fiesen Tricks erschienen ist, wirkt es doch so, als ob sich diese Serie auf Mystery-Ebene im Kreis dreht, spätestens dann, wenn Elfi wieder die Kleidung und Frisur aus der ersten Staffel trägt. Trotzdem ist die Geschichte, welche sich auf mehrere Erzählstränge aufgeteilt hat, weiterhin spannend und man fiebert um jede einzelne Figur, auch um diese, welche erst in dieser Staffel neu eingesetzt wurden. Die Frage, die im Raum steht lautet: Sollte man die Serie jetzt enden lassen und trotz ihres großen Erfolgs nicht weiterführen, da sie vielleicht nur noch schlechter werden kann?
Auf formaler Ebene kann die Serie aber uneingeschränkt punkten. Die Zeit und damit auch die Mode, Frisuren und Ausstattungen werden wieder hervorragend eingefangen. Dagegen steht eine dunkle Parallelwelt, die ein Spiegel der realen Welt ist, in der alles verfallen und wie eingefroren wirkt. Mit diesem Kontrast spielt auch diese Staffel wunderbar, dafür werden die CGI-Effekte, beispielsweise für die Gegner und Alpträume, hervorragend eingesetzt. Die Serie ist im Allgemeinen auf dem neuesten Stand der Technik und weiß so alles in Szene zu setzen – von den Todesfällen bis hin zum bösen Endgegner. Was in dieser Staffel noch einen größeren Stellenwert hat, ist die Musik. Sie ist hier nicht nur Taktgeber oder Hintergrundrauschen, sondern ein entscheidendes Story-Element und verschafft dem Song „Running up that Hill“ von Kate Bush definitiv ein Revival. Durch und durch sind die neun Folgen gut inszeniert, sorgen für Spannung, entwickeln ihre Figuren weiter und findet dann trotz einiger Verluste ein Art Happy-End, so dass es womöglich der beste Zeitpunkt ist, die Geschichte so beenden, aber ein kleiner Cliffhanger deutet doch was anderes an.
Fazit: „Stranger Things“ geht in die vierte Runde und erzählt in neun Folgen die Geschichte von Hawkins’ Bewohner:innen, der Parallelwelt und deren Kreaturen weiter. Wieder schafft es die amerikanische Serie gut, die Balance zwischen Coming-of-Age-Elementen, Retro-Feeling und Monstergeschichte zu halten. Nur langsam bekommt man das Gefühl, dass gerade die Mystery-Elemente sich etwas wiederholen, doch durch das gelungene Charakterdesign sowie die spannende und in schönstem Zeitkolorit getauchte Erzählung, kann man als Zuschauer:in gern darüber hinwegsehen.
Bewertung: 4/5
Trailer zur Staffel 4 der Serie „Stranger Things“:
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- Wikipedia-Artikel über die Serie „Stranger Things“