„Pissen aufs Patriarchat“ (2023)

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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2023

Filmkritik: Der deutsche Genrefilm „Pissen aufs Patriarchat“ von Lena Fakler, der seine Deutschlandpremiere auf dem 23. Landshuter Kurzfilmfestival 2023 feierte, ist realitätsnah, überraschend und auch eine Kampfansage.

Marie (Caroline Hellwig) hält nachts auf einer Autobahnraststätte an und muss dringend auf Toilette. Doch statt eine vorzufinden, trifft sie nur auf unangenehme Männer, die ihr immer mehr auf den Leib rücken. 

In nur zehn Minuten erzählt die Regisseurin Lena Fakler (*1990), die auch das Drehbuch dafür schrieb, eine Geschichte von männlicher Dominanz und Misogynie. Von Anfang an schwingt etwas Bedrohliches mit. Werden die Männer allen Couleurs, die sich hier nachts an der Tankstelle zusammengefunden haben, übergriffig werden? Während man noch darüber grübelt, wie man sich in solch einer Situation verhalten würde, nimmt der Film eine überraschende Wendung und macht auch Genrefans glücklich. Umgesetzt ist das Ganze schmucklos, realitätsnah und mit guten Effekten. So entstand ein gelungener Erstling der Regisseurin Fakler, der neugierig darauf macht, wo ihre cineastische Reise hingehen wird.

Fazit: „Pissen aufs Patriarchat“ ist ein Kurzfilm von Lena Fakler mit einem griffigen Titel und einem realitätsnahen Setting, das wunderbar für die Genre-Geschichte benutzt wird und gleichzeitig Misogynie und toxische Männlichkeit zum Thema macht.

Bewertung: 7,5/10

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

Transparenzhinweis: Ich hatte das Vergnügen auf dem 23. Landshuter Kurzfilmfestival selbst Teil der Jury (Shock Block) zu sein. So habe ich viele Kurzfilme im Rahmen dieser Tätigkeit gesehen.

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