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Auf einer Riesenparty im Jahr 1926 treffen Manny (Diego Calva), der Sohn mexikanischer Einwanderer, und die noch unbekannte Schauspielerin Nellie LaRoy (Margot Robbie) aufeinander. Im Drogenrausch vereint, beschließen die beiden, in der Filmbranche ganz nach oben zu kommen. Auch der Stummfilmstar Jack Conrad (Brad Pitt) ist auf dieser Feier anwesend und könnte ihnen den Weg zu ihrem Traum ebnen. Nach dieser Nacht geht es für beide turbulent weiter. Während Manny am Set sein Können beweist, überzeugt Nellie mit ihrer Fähigkeit, auf Anhieb weinen zu können. So arbeiten sie sich beide nach oben, treffen dabei immer wieder aufeinander und schaffen es doch nicht, beieinander zu bleiben.
Die Inszenierung des über dreistündigen Films ist der Puls der Geschichte. Denn so rasant wie die Jahre für die Personen im Film vergehen, so rasant inszeniert Damien Chazelle sein Portrait dieser Zeit. Der Komponist Justin Hurwitz schuf einen Jazz-Score, der stets die Handlungen antreibt, immer wieder musikalische Motive aufgreift, weiterentwickelt und so die Stimmungen seiner Figuren vertont. Diese Musik ist so nicht nur ein großartiger Taktgeber, sondern bestimmt maßgeblich das Gefühl, was die Zuschauer:innen von dem Film mit nach Hause nehmen. Dazu gibt es eine wahrhaft festliche Ausstattung, welche die Zeit in Farben und Fantast aufleben lässt. Die Kostüme sind dabei genauso atemberaubend wie die Kulissen, durch die sich unsere Protagonisten bewegen. Ein Rausch der Bilder ist dieser Film, der durch gekonnte Kameraführung und Schnitte nie seinen Rhythmus verliert. In diesem bunten Wirrwarr tummeln sich viele bekannte Darsteller:innen. Darunter Brad Pitt („12 Years a Slave“ (2013), „Once Upon a Time in Hollywood“ (2019)) als großer Stummfilmstar, der mit der Zeit erkennen muss, dass er zum alten Eisen gehört, Margot Robbie („Bombshell – Das Ende des Schweigens“ (2019), „The Suicide Squad“ (2021)) als lebensbejahendes und ja auch sehr anstrengendes Starlet sowie Tobey Maguire („Gottes Werk und Teufels Beitrag“ (1999), „Spider-Man: No Way Home“ (2021)) als psychopathischer Gangster. Aber auch Manny, mit dem eher unbekannten Darsteller Diego Calva besetzt, überzeugt. Er schafft es, die anfängliche naive Person immer mehr entwickeln zu lassen und zeigt damit, wie das Business den Menschen verändern kann. Aber auch die Nebenrollen sind alle hervorragend besetzt u.a. mit Li Jun Li als lesbische Schauspielerin, die aufgrund ihrer asiatischen Wurzeln oft ausgegrenzt wird. All das nun zusammen – die Musik, die Farben, die Ausstattung und die Schauspieler:innen – erwecken die turbulente Geschichte zum Leben und geben dem Publikum eine Tour de Farce, bei der man kaum zum Luftholen kommt und trotzdem mächtig Spaß haben kann.
Bewertung: 8,5/10
Kinostart: 19. Januar 2023 / DVD-Start: –
Trailer zum Film „Babylon – Rausch der Ekstase“:
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- Wikipedia-Artikel über den Film „Babylon – Rausch der Ekstase – Wikipedia“
- Podcast ‚Eine Stunde Film‘: ‚Babylon: Flop statt Blockbuster – Damien Chazelles 20er-Epos‘, deutschlandfunknova.de, 2023
- EPD-Film, ‚Babylon – Rausch der Ekstase‘, Ausgabe 01/2023
- Barbara Schweizerhof, ‚Kritik zu Babylon – Rausch der Ekstase‘, epd-film.de, 2022
- Pop Culture Happy Hour, ‚‘Babylon’ struggles to capture the magic of the movies‘, npr.org, 2022
- DPA, ‚Hollywood: Ein wildes Spektakel: “Babylon – Rausch der Ekstase”‘, zeit.de, 2023