„Life Cycles“ (2016)

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Kurzfilm / UK / Animation / 2016

Filmkritik: Einer der besten Animationsfilme des 28. Filmfest Dresden 2017 war der britische Kurzfilm „Life Cycles“. Knackig, mit viel Tempo bringt er die menschliche Natur scheinbar ganz leicht auf den Punkt.

Der nicht einmal fünfminütige Kurzfilm zeigt die alltägliche Routine und wie der Mensch jeden Tag den Kreislauf wieder beginnt. Doch ab und zu dringen politische Themen in das Private ein.

Der schottische Filmemacher Ross Hogg, der gerade seinen Abschluss an der Kunsthochschule Glasgow gemacht hat, bekam schon für seinen zweiten Film – den 4-minütigen Kurzfilm „Spectators“ (2013) – internationale Aufmerksamkeit und wurde mit dem Bafta Scotland New Talent Award ausgezeichnet. „Life Cycles“, seine fünfte Arbeit, ist ein dokumentarischer Animationsfilm, der das alltägliche Leben mit all seinen Nichtigkeiten und Routinen knackig und amüsant einfängt. Der flockigen Inszenierung tritt nach und nach die Schwere der globalen Ereignisse entgegen. So erfährt der schon recht kurze Film noch eine Bedeutungsänderung und zeigt damit wunderbar, wie Menschen mit globalen Problemen umgehen und wie weit Privates und Politisches sich im Alltag vermischen. Diese gelungene Mischung macht den Kurzfilm zu etwas Besonderem und lässt ihn so keinem Genre zuordnen. Die Bilder, die Hogg selbst gezeichnet hat, sind im schnoddrigen Schwarz-weiß gehalten und erzeugen zusammen mit dem Schnitt ein Tempo, welches die Geschichte zügig vorantreibt. Im Gesamten ist „Life Cycles“ ein äußerst gelungener Animations-Kurzfilm, der neugierig auf vorhergehende und nachfolgende Arbeiten macht.

Bewertung: 8/10

Den Kurzfilm „Life Cycles“ gibt es kostenlos zum anschauen:

geschrieben von Doreen Matthei

Quelle:

 

2 Gedanken zu “„Life Cycles“ (2016)

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