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Kurzfilm / Deutschland & USA / Fiktion / 2016
Filmkritik: Der deutsche Filmemacher Tim Weidmann (*1976) war schon an einigen Hollywood-Produktionen wie „Spy Games“ (1999) als Animator beteiligt. Sein eigener, zweiter Kurzfilm „United Interest“ ist eine Abrechnung mit dem amerikanischen Kapitalismus.
Der experimentelle Kurzfilm nimmt als Grundlage eine Filmaufnahme aus dem Jahre 1906. Es wird die Fahrt eines Cable Cars in San Francisco gezeigt. Zu dieser Fahrt fügt Tim Weidmann gezeichnete Animationen hinzu, die dem Publikum die amerikanische Geschichte, vor allem die Entwicklung der Wirtschaft näher bringt. Dabei steigert sich das Tempo immer mehr, so dass am Ende alles in einer Zerstörungswelle endet.
Die angewandte Erzählform besitzt ihren eigenen Reiz und gibt dem neunminütigen Kurzfilm eine interessante Gestalt. Anfänglich beginnt der Film als Geschichtsstunde und man kann auch über die eine oder andere Kleinigkeit schmunzeln. Getrieben von der Musik entwickelt sich der Film aber mehr und mehr zu einer Anklage gegen den Turbokapitalismus. Dabei bleibt Weidmann nicht sachlich oder subtil, sondern klagt offensiv und teilweise mit dem Holzhammer an. Auch wenn nicht jeder seine Meinung teilen mag, ist der Kurzfilm “United Interest” ein interessantes, wenn auch polarisierendes Lehrstück, das zum Nachdenken und Debattieren anregen kann.
Bewertung: 7/10
Überzeug Dich selbst vom Kurzfilm „United Interest“
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 27. Bamberger Kurzfilmtage 2017 – Katalog
- Eintrag des Kurzfilms „United Interest“ auf dem Portal Filmboutique.com
- Eintrag des Kurzfilms „United Interest“ in der AG Kurzfilm
Ein Gedanke zu “„United Interest“ (2016)”