- „Human Resources“ (2022) - 25. September 2023
- Mediathek-Tipp – Der Kurzfilm „Der Hauptgewinn“ - 24. September 2023
- „Paolos Glück“ (2021) - 23. September 2023
Kurzfilm / Schweden / Experimentalfilm / 2018
Es ist im Sommer im Jahr 2015 als sich auf einen Parkplatz ein Unglück ereignet, was zuerst von den vielen Urlaubern übersehen wird.
Der schwedische Filmemacher Ottó Bánovits beschäftigt sich in seinem sechs-minütigen Kurzfilm „Dark Chamber“ mit einem zeitaktuellen Ereignis, was 2015 weltweit für Aufsehen sorgte. Auf einem Parkplatz an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn, blieb ein LKW mit einer Unzahl toter Geflüchteter tagelang unentdeckt. In seinem Film beschäftigt er sich mit diesem Schrecken, der über den Alltag der Menschen hereinbricht. Wie gehen diese damit um? Wie beeinflusst sowas das alltägliche Leben? Dafür verwendet er in seinem wie ein One-Taker wirkenden Kurzfilm als Mittel der Gestaltung und als Irritationsmoment das Prinzip einer Camera Obscura. Diese zeigt das Leben außerhalb der Dunkelkammer um 180° gedreht und projiziert so den Traum der Geflüchteten an die LKW-Innenwand, auch noch als sie bereits lange tot sind. Dieses Spiel mit der Wahrnehmung und der damit einhergehenden Rezeption funktioniert wunderbar, vor allem wenn man sich im Vorfeld nicht mit der Geschichte auseinandergesetzt hat, kann es die ZuschauerInnen hart treffen. Mit einer fast experimentellen Bildsprache, die sehr intensiv und eindringlich ist, gibt der Regisseur Bánovits den wahren Ereignissen eine starken Widerhall in seinem Kurzfilm. Er schafft es dabei das Publikum zu berühren und gleichzeitig zu zeigen, wie der Mensch mit all den Schrecken lebt und umgeht.
Bewertung: 8,5/10
Hier gibt es die Möglichkeit, den Kurzfilm „Dark Chamber“ online zu schauen:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 20. Landshuter Kurzfilmfestival 2019 – Katalog (Programm ‚Internationaler Wettbewerb‘)
- Doreen Matthei, ‚Vier Fragen an Ottó Bánovits‘, testkammer.com, 2019
- Website des Regisseurs Ottó Bánovits
3 Gedanken zu “„Dark Chamber“ (2018)”