„Loki“ (Staffel 1, 2021)

Doreen Kaltenecker
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Serienkritik: Bereits mit „WandaVision“ hat das Marvel Cinematic Universe seine Geschichten auch auf das Serienformat ausgeweitet und so geht es nun nach „The Falcon and the Winter Soldier“ mit der sechsteiligen Serie „Loki“ weiter, der den bereits tot geglaubten Gott des Schabernacks wieder zurück holt.


Mit einem Trick kann sich Loki (Tom Hiddleston) mal wieder aus einer unangenehmen Situation manövrieren, doch kurz nach seiner Flucht wird er festgenommen und landet bei der TVA, der Time Variance Authority. Unter der Leitung der knallharten Richterin Renslayer (Gugu Mbatha-Raw) wird Loki schnell verurteilt. Doch der Agent Mobius (Owen Wilson) erkennt ein Potential in seiner Anwesenheit, denn Loki könnte der Schlüssel sein, um einen Mörder aufzuspüren, welcher seit Längerem die Agenten der TVA immer weiter dezimiert.

Tom Hiddleston und Owen Wilson

Der Streaming-Dienst Disney+ und Marvel nutzten die Kino-Lücke dazu, ihre Helden im Serienformat sich austoben zu lassen. Nachdem viele Original-Avengers gestorben waren oder in den Ruhestand gegangen sind, konzentriert sich die Serien nun auf starke Nebenfiguren. Mit Wanda und Vision hatten sie bereits zwei sehr sympathische Figuren ausgewählt. Nun folgt mit Loki einer der Lieblinge des Universums, der aber eigentlich in „Avengers: Infinity War“ (2018) gestorben ist. Doch dieses Rätsel wird gleich in der ersten Folge aufgelöst. Die sechs Folgen aus der Hand von Serienerfinder Michael Waldron, unter der Regie von Kate Herron („Sex Education“ (seit 2019)), erzählen Lokis Geschichte weiter, wie er mal wieder eingesperrt wird, aber auch eine Art Freund findet, sich durch die Zeit bewegt und durch verschiedene parallele Stränge auf andere Lokis trifft u.a. ein Krokodil und einen alten Mann. Aber auch eine weibliche Version von ihm ist darunter, welche seine besondere Aufmerksamkeit erweckt. In dieser Serie geht es dabei viel um das Zwischenmenschliche, so kann man die Serie sowohl als Love Story als auch als Buddy Movie sehen. Es gibt natürlich auch eine gehörige Portion Action, vor allem in der letzten Folge. So vergehen die 287 Minuten Spieldauer schnell und auch wenn es nicht so innovativ ist wie „WandaVision“ macht „Loki“ viel Freude.

Tom Hiddleston

Das verdankt die Serie natürlich auch ihrem Hauptdarsteller Tom Hiddleston, der schon in anderen Filmen wie „Only Lovers Left Alive“ (2013), „Crimson Peak“ (2015) oder „High Rise“ (2015) sein Können unter Beweis stellte. Schon seit dem ersten Avengers-Film mauserte sich Loki zu einem heimlichen Star unter den Superhelden, was er vor allem der wunderbaren Darstellung durch Hiddleston zu verdanken hatte. Der Gott des Schabernacks war eloquent und konnte aus fast jeder Situation noch gekonnt erwischen. Als er dann in „Avengers: Infinity War“ starb, mochte man die Endgültigkeit gar nicht glauben und jetzt ist er gleich in mehreren Versionen zurück. Dass dies so gut funktioniert verdankt er u.a. auch den anderen Loki-Darstellern wie Richard E. Grant („Can you ever forgive me?“ (2018)) und dem weiblichen Loki Sophia Di Martino („Yesterday“ (2019)). Aber auch die Dynamik zu Owen Wilson („Zoolander“ (2001), „Die Royal Tenenbaums“ (2001)), den TVA-Agenten, besitzt etwas von Buddy-Movies und hätte gern noch etwas mehr ausgebaut werden können. Durch und durch ist der Cast bis in die Nebenrollen gut besetzt. Auch die Locations sind fantasievoll und führen einen durch die Ereignisse vieler Jahrhunderte. Natürlich wird das alles von gelungenen CGI-Effekten und der passenden Musik unterstützt. Ein paar skurrile Einfälle und gut pointierter Humor runden das Ganze ab, so dass die dritte Marvel-Serie auf jeden Fall auf die Must-See-Liste zumindest für alle Superhelden-Fans gehört.

Owen Wilson

Fazit: Die amerikanische Serie „Loki“ entführt den nordischen Gott des Schabernacks in einer Welt voller Varianten, Veränderungen und Zeitströme und baut darauf seine rasante und amüsante Geschichte auf. Zwischen Action, Buddy Comedy und klassischen Superhelden-Elementen wurde hier in 287 Spielminuten hervorragende Serienunterhaltung geboten, welche einen gelungenes Ende findet, der das Marvel-Universums noch einmal vergrößert und weitere Türen öffnet.

Bewertung: 4/5

Trailer zur Staffel 1 der Serie „Loki“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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