„Bracha“ (2020)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Israel / Animation / 2020

Filmkritik: Der israelische Kurzfilm „Bracha“ von Aaron Geva und Mickey Triest, der auf den 55. Hofer Filmtagen lief, schuf anhand einer kleinen Begebenheit ein gesellschaftliches Portrait.

Bracha (Batel Moseri) taucht in einer Nacht während des Corona-Lockdowns bei ihrer Mutter Nitzi (Orna Banai) auf und versucht Unterschlupf zu finden. Doch übers Treppenhaus kommt sie nicht hinaus, denn ihre Mutter und ihre Schwester haben Bedenken.

In dem 12-minütigen Film von Aaron Geva (*1988) und Mickey Triest (*1985) geht es nur anfänglich um Corona und dessen Folgen. Schnell wird klar, was sie eigentlich erzählen wollen und was hier im Spiegel der Pandemie noch deutlicher zutage tritt. Es geht um die Diskrimierung der LGBTQ+-Gemeinschaft in Israel und wie wenig das Thema offen besprochen wird. Anhand eines Mutter-Tochter-Beispiels erarbeiten sie langsam die eigentliche Tragik der Geschichte und liefern so den Zündstoff für eine weitere Beschäftigung mit dem Thema. Minimal umgesetzt – das Ganze spielt an einem Ort – und hervorragend besetzt ist „Bracha“ ein sehenswertes Kleinod, was sich einem größeren Thema verschrieben hat.

Fazit: „Bracha“ ist ein Kurzfilm der beiden israelischen Filmemacher:innen Aaron Geva und Mickey Triest, welche sich in ihrem Film mit Corona, der Gesellschaft und den Widerständen in der eigenen Familie inszenatorisch dicht und gut besetzt auseinandersetzen.

Bewertung: 6,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Bracha“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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