„The Night Train“ (2020)

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Kurzfilm / Schweden / Fiktion / 2020

Filmkritik: Der schwedische Kurzfilm „The Night Train“ (OT: „Nattåget“) von Jerry Carlsson, der u.a. auf dem 33. Filmfest Dresden 2021 lief, ist eine sanfte queere Geschichte über eine Zufallsbegegnung in einem Zug. 

Der 18-jährige Oskar (Erik Nilsson) fährt mit dem Nachtzug von Stockholm zurück nach Hause. Im gleichen Waggon sitzt auch Ahmad (Khalil Ben Gharbia) mit seiner Familie und als ihre Blicke sich begegnen, spüren sie dasselbe Verlangen. 

Der aus Schweden stammende Regisseur und Drehbuchautor Jerry Carlsson (*1987), der bereits Kurzfilme wie „Shadow Animals“ (2017) umgesetzt hat, erzählt hier in ganz anderer Manier von einer ersten, intimen Begegnung. In nur 15 Minuten fängt er dabei nicht nur die Situation gelungen ein, sondern setzt auch das Knistern zwischen den beiden jungen Männern ebenso ins Bild wie das Aufregende einer neuen Begegnung. Dafür braucht er nicht viele Worte, sondern vor allem intensive Blicke. Der Nachtzug als Ort des Geschehens ist dafür perfekt gewählt, denn hier kommen auf engstem Raum Meschen zusammen, die sich nicht kennen. So begegnen sich in der Hitze der Nacht und der Intimität des Ortes zwei Männer, deren Leben danach vielleicht nicht mehr das Gleiche sein wird.

Fazit: „The Night Train“ ist ein 15-minütiger Kurzfilm über eine spontane Begegnung zweier junger Männer. Mit wenig Worten, aber dem richtigen Gespür für die Situation und mit viel Gefühl erzählt der schwedische Regisseur Jerry Carlsson eine ruhige Coming-of-Age-Geschichte als Momentaufnahme. 

Bewertung: 7,5/10

Den Kurzfilm gibt es online: 

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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