- „It’s Nice in Here“ (2022) - 21. September 2023
- „The Diamond“ (2022) - 19. September 2023
- „The Boogeyman“ (2023) - 18. September 2023
Will Harper (Chris Messina) und seine beiden Töchter Sadie (Sophie Thatcher) und Sawyer (Vivien Lyra Blair) leiden alle noch unter dem Verlust der Mutter (Shauna Rappold) und versuchen einen Weg zurück ins Leben zu finden. Als Will einen neuen Patienten – Lester Billings (David Dastmalchian) – ins Haus lässt, bringt dieser auch das Böse mit. Zu allem Übel erhängt sich dieser Patient auch noch vor den Augen der Kinder und reißt die Wunden des Verlusts wieder auf. Doch nicht nur das: Ab diesem Zeitpunkt ist auch das Böse – der Boogeyman – bei ihnen eingezogen und bringt Leid und Qualen mit sich.
Die Vorlage stammt aus der Feder des Horror-Großmeisters und Autors Stephen King. Bereits 1973 veröffentlichte er die gleichnamige Kurzgeschichte (deutscher Titel: „Das Schreckgespenst“). Schon früher gab es Bemühungen, den Stoff zu adaptieren, aber bis 2018, als 20th Century Fox verkündete, dieses Projekt zu übernehmen, wurde dies nicht in die Tat umgesetzt. Als ein Jahr später Fox von Disney übernommen wurde, wurde der Film wieder auf Eis gelegt und kam erst im Jahre 2021 als Streaming-Projekt wieder zum Vorschein. Die Regie übernahm Rob Savage, der bereits mit seinen Kurzfilmen „Dawn of the Deaf“ (2016) und „Salt“ (2017) aufgefallen ist. Die Produzenten bemerkten, dass der Film auch für die großen Leinwände geeignet ist und brachten ihn in die Kinos.
Nach einem Drehbuch von Scott Beck, Bryan Woods und Mark Heyman ist ein solider Horrorfilm entstanden, der das Spiel mit Licht und Schatten zu nutzen weiß, absichtlich das Monster nicht zu früh zeigt und mit der kleinen Familie absolute Sympathieträger geschaffen hat. Doch das Problem des Films, was er vermutlich auch seiner langen Entstehungszeit verdankt, ist der zu bekannte und erwartbare Verlauf der Geschichte. Filme wie „Lights Out“ (2016) haben das Motiv von Licht und Dunkelheit bereits perfekt ausgenutzt. Das Monster, der sogenannte Boogeyman, funktioniert (vor allem nach der Manifestierung) nicht mehr als Gruselelement. Ein paar schöne Einfälle und eine dichte Atmosphäre besitzt der Film trotzdem, aber erzählerisch werden hier einfach klassische Motive wiedergegeben. So funktioniert der Film vermutlich für neue Generationen, die nicht zu sehr im Horrorgenre bewandert sind, besser als für alte Hasen.
Umgesetzt wurde der Film sehr souverän von Rob Savage, der das Horror-Genre schon in seinen Kurzfilmen erprobt hat. Das Spiel mit Licht und Schatten funktioniert genauso gut wie der Spannungsaufbau. Auch wenn das Wesen selbst trotz klassischen Designs wenig innovativ oder unheimlich ist, kann man sich durch einen hohen Sympathie-Faktor trotzdem gut mit den Protagonist:innen gemeinsam gruseln. Diese werden hervorragend gespielt von den beiden jungen Schauspielerinnen Sophie Thatcher („Yellowjackets“ (2021-2024)) und Vivien Lyra Blair („Obi-Wan Kenobi“ (2022)) sowie Chris Messina („Devil – Fahrstuhl zur Hölle“ (2010), „Argo“ (2012)). Besonders ist auch der Auftritt von David Dastmalchian („The Suicide Squad“ (2021), „Dune“ (2021)), der eine der unheimlichsten Szenen des Films spendiert. So entstand ein handwerklicher Horrorfilm, der zu unterhalten und auch zu gruseln weiß, doch dem Genre leider keine Neuerungen schenkt und sich vor allem für Horror-Newbies eignet.
Fazit: „The Boogeyman“ ist ein klassischer Horrorfilm von Rob Savage, wo das Monster im Dunkeln oder unter dem Bett lungert. So bietet der Spielfilm bekannte, aber funktionierende Unterhaltung, und holt damit vor allem neue Generationen von Horrorfans ab und bringt ihnen Themen und Motive des klassischen Horror-Kinos näher.
Bewertung: 6,5/10
Kinostart war am 1. Juni 2023
Trailer zum Film „The Boogeyman“:
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- Wikipedia-Artikel über den Film „The Boogeyman“
- Madeleine Eger, ‚“The Boogeyman”: Kritik zum Kinostart‘, filmpluskritik.com, 2023
- Peter Osteried, ‚The Boogeyman – Alter Wein in neuen Schläuchen‘, kinofans.com, 2023