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Kurzfilm / Frankreich / Fiktion / 2022
Alex (Lomane de Dietrich) hat sich ganz dem Reparieren von Autos verschrieben. Als einziges Mädchen in der Automobil-Biomechanik-Klasse eckt sie automatisch an. Doch das stört sie nicht, denn ihre Faszination gilt den Motoren, die aus Fleisch geschaffen sind und dem Fahrzeug Leben einhauchen. Eines Nachts entdeckt ihre Mitbewohnerin Chloé (Manon Drugmant) sie dabei, wie sie mit dieser Maschine intim wird.
Der französische Filmemacher Maël Le Mée, der mit „Aurora“ bereits 2019 das Fantastische mit einer Coming-of-Age-Geschichte verknüpft hat, greift auch mit diesem 25-minütigen Kurzfilm auf diesen Genre-Mix zurück. In einer nicht näher definierten, aber eher nahen Zukunft bestehen die Motoren von Autos aus lebendem Fleisch, die auch Freude, Schmerz und Lust empfinden können.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht dazu noch eine junge Frau, die sich von anderen Frauen absondert, weil sie sich für KFZ-Mechanik interessiert. Ihre Entwicklung und das finale Zu-sich-selbst-Stehen gehören genauso zu dem Film dazu, wie die Frage, wie man mit Lebendigem in seiner Umgebung, das sich nicht eigenständig bewegen kann, umgeht. Die 25 Minuten sind dabei überraschend, voller Wendungen und der Film stellt auch tiefgreifende Fragen. Die visuelle Umsetzung ist tadellos und fantastisch. Maël Le Mée hat einen Stil zwischen Realität und Fantasie entwickelt, der die Zuschauer:innen sofort in die Geschichte zieht. So kann man sehr gespannt sein, was der französische Filmemacher als nächstes Projekt auf die Beine stellen wird.
Bewertung: 9/10
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- 23. Landshuter Kurzfilmfestival 2023 – Katalog (Programm ‚Shock Block‘)
- Eintrag des Kurzfilms „Alex’s Machine“ an der Uni France
- Doreen Matthei, ‚“Aurore” (2017)‘, testkammer.com, 2018