Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
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Filmkritik: Im Jahr 2018 führte das 30. Filmfest Dresden, passend zu den zahlreichen Genderdebatten in der Filmindustrie, den Preis ‘Goldener Reiter für Geschlechtergerechtigkeit’ ein. Geeignete Kandidaten gab es viele. Darunter war auch der Kinderfilm „Mrs. McCutcheon“ von John Sheedy, der eine lobende Erwähnung erhielt. Gewonnen hat den mit 1000 € dotierten Preis der deutsch-japanische Animationsfilm „Neko No Hi“ (DT: „Katzentage“, AT: „Cat Days“) von Jon Frickey.
Der kleine Jiro hat seinen Appetit verloren. Dem Arzt wird schnell klar, dass es sich dabei um einen typischen Katzenschnupfen handelt. Etwas seltsam ist das schon, dass ein Mensch diesen bekommt und es scheint darauf nur eine Antwort zu geben.
Der Film, der seine Weltpremiere 2018 auf der 68. Berlinale feierte, ist nicht der erste Film des gelernten Illustrators Jon Frickey (*1979). Bereits fünf Kurzfilme hat er realisiert und jetzt folgt mit „Neko No Hi“ sein erster Kinderfilm, der von der Deutschen Filmbewertung das “Prädikat besonders wertvoll” aus dem gleichen Grund erhielt, warum er auch den Preis für Geschlechtergerechtigkeit des 30. Filmfests Dresden verliehen bekam. Der Film, entstanden nach einer Japanreise, schafft es spielerisch, Fragen nach der eigenen Identität aufzuwerfen und bringt Kinder so auf eine leichte und kunterbunte Art bei, wie es ist mit Andersartigkeit umzugehen. Umgesetzt hat Frickey das ganze Projekt zusammen mit dem Künstler Takashi Horiguchi, welcher das Skript ins Japanische transkribiert hat. Dieses wurde von den beiden japanischen Sprecher, Yusuke Yamasaki und dem achtjährige Kanon Yamato als Vater und Sohn eingesprochen. So ist der Film nicht nur ein bunter Eindruck einer Japanreise, welcher mit schnörkelloser, glatter Grafik die Zuschauer begeistert. Er transportiert trotz aller Einfachheit nicht nur alles Wichtige, sondern bekommt etwas Authentisches durch die Vertonung. Das gibt dem Film einen zusätzlichen Reiz und überraschte gewiss die Besucher des Nationalen Wettbewerbs. Im Gesamten entstand mit „Neko No Hi“ ein didaktisch wertvoller Film, der mit viel bunter Lebensfreude, überzeugenden japanischen Sprechern, einer süßen Geschichte und Leichtigkeit eine wichtige Botschaft mit viel Humor transportiert.
2 Gedanken zu “„Neko No Hi“ (2018)”