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Kurzfilm / UK / Fiktion / 2017
Die drogensüchtige Alice (Anna Berentzen) wird von ihrer Nachbarin (Lyndsay Fielding) gebeten, auf die beiden Kinder Suzanne (Ivy Mattingly) und Isaac (Alkali Reid) aufzupassen. Nach zwei Stunden soll die Ablösung kommen, doch sie kommt nicht. Stattdessen findet sie beunruhigende Dinge im Haus und macht sich gleichzeitig Sorgen um die beiden Kinder, so dass sie beschließt über Nacht zu bleiben.
Moin Hussain schuf nach einem Drehbuch von Tom Benn mit seinem zweiten Kurzfilm eine wunderbare Mischung aus Milieustudie und Horrorfilm. Es beginnt in einer klassischen Arme-Leute-Gegend in England und zeigt das Elend nicht nur in Form von Verwahrlosung und Drogenkonsum, sondern auch durch den Umgang miteinander und vor allem in der Behandlung der eigenen Kinder. Obwohl die Hauptfigur ein Junkie ist, ist man als Zuschauer rasch auf ihrer Seite und versteht ihr Handeln und warum sie bei den Kindern bleibt. Doch nach und nach wird dem Zuschauer klar, dass hier noch mehr dahinter steckt, so dass man sich bald in einer Situation befindet, die nicht nur unangenehm sondern auch bedrohlich ist.
Doch durch die verschleierte Brille der Protagonistin kann sie schwer die Ereignisse zuordnen und so entfaltet die Geschichte ihren subtilen Horror langsam, bis sie am Ende in einem gruseligen Finale mündet. Dieser Genrefilm ist außergewöhnlich, milieu-echt und zieht einen sofort in seinen Bann. Das liegt auch an seiner hervorragenden visuellen Umsetzung, die durch starke Farbigkeit vor allem durch das dominierende Rot bestimmt ist, und der wunderbaren Besetzung. Mehr als echt wirkt Anna Berentzen als Drogensüchtige und die beiden Jungdarsteller Ivy Mattingly und Alkali Reid schaffen es gut, zwischen süß und gruselig zu changieren. „Real Gods Require Blood“ ist ein gelungener Film, der neugierig auf das weitere Schaffen des Regisseurs Moin Hussain macht.
Fazit: Der Genrefilm „Real Gods Require Blood“ von Moin Hussain entfaltet Stück für Stück seine Wirkung und punktet mit einer eindringlichen Atmosphäre. Angesiedelt im Milieu verankert er seine satanische Geschichte. Dank guter visueller Dichte und überzeugenden Darstellern saugt der Film die Zuschauer ein.
Bewertung: 7,5/10
Überzeug Dich selbst vom Kurzfilm „Real Gods Require Blood“:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 31. Filmfest Dresden 2019 – Katalog (Programm ‚Internationaler Wettbewerb‘)
- Eintrag des Kurzfilms „Real Gods Require Blood“ beim Portal Short of the Week
- Harry J. Ford, ‚ Sunday Short: Real Gods Require Blood (2017)‘, fordonfilm.wordpress.com, 2018
- Eintrag des Kurzfilms „Real Gods Require Blood“ bei festivalscope.com