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Kurzfilm / UK / Fiktion / 2016
Um mit dem Verlust ihres Sohnes klar zukommen, geht Caitlin (Marie Sophon) ihren Routinen nach und sucht Hilfe in einer Therapie. Doch irgendwie kann sie den Gedanken nicht abschütteln, dass ihr Kind womöglich doch nicht gestorben ist.
Beginnend als Drama erzählt Regisseur und Drehbuchautor Duncan Roe eine einfühlsame Geschichte über eine trauernde Mutter. Der Zuschauer begleitet sie in ihrem Alltag und erkennt bald, dass es sich dabei nicht nur um eine klassische Verlust-Geschichte handelt, sondern etwas mit ihr nicht zu stimmen scheint. Dafür findet Roe die richtige Inszenierung und weiß seinen fast 20-minütigen Kurzfilm ab der Hälfte der Zeit in eine Geschichte über fortgeschrittene Technologien und mögliche Problemen damit aufzulösen. Dafür findet er nicht nur die richtigen
Bilder, welche von kleinen futuristischen Hightech-Gegenständen belebt sind, sondern fängt seine Geschichte auch in einer grauen-blauen Farbpalette bestens ein. Hinzu kommt die hervorragende Wahl der Darstellerin Marie Sophon, welche die routinierte und ruhige, trauernde Mutter wunderbar einfängt und die Geschichte auch nach ihrer Wende weiterhin überzeugend trägt. So besticht der Film als Gesamtwerk, kann den Zuschauer wunderbar unterhalten und gleichzeitig zeigt er, was alles in Duncan Roe als Filmemacher steckt.
Fazit: Der sechste Kurzfilm „Noro“ von Duncan Roe beschäftigt sich mit der Frage der möglichen Emotionalität von Künstlicher Intelligenz. Doch der Regisseur verpackt den eigentlichen Kern seiner Geschichte unauffällig als traumatische Familiengeschichte und lässt das Science-Fiction-Elemente nicht überhand übernehmen.
Bewertung: 7/10
Überzeug Dich selbst vom Kurzfilm „Noro“
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 19. Landshuter Kurzfilmfestival 2018 – Katalog (Wettbewerb ‘Shock Block’)
- Crowdfunding-Kampagne des Kurzfilms „Noro“
- Eintrag des Kurzfilms „Noro“ auf der Website des Regisseurs Duncan Roe
- Eintrag des Kurzfilms „Noro“ bei der Produktionsfirma Zebrafish