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Kurzfilm / Deutschland / Dokumentation, Experimental / 2019
Die Hysterie liegt den Frauen im Blut. Diese Diagnose war früher allgemein üblich. Die Stadien sind dabei immer gleich und der Mann muss am Ende immer die Frau retten.
Jahrelang haben die Medizin und die Gesellschaft Frauen dazu verdammt unter spezifisch weiblichen Krankheiten zu leiden, besonders beliebt war die Diagnose Hysterie im 19. Jahrhundert. Vieles wurde in der Schulmedizin daraufhin einfach umgedeutet. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Filmemacherin Marion Kellmann indirekt, in dem sie sich mit über 300 Stummfilmen aus den Jahren 1907-1932 beschäftigte. In allen werden Frauen in hysterischen Situationen geschildert. Aus 70 Filmen schnitt sie die Szenen in einer gelungenen Montage zusammen. Sie fängt mit dem Schlafen, dem Erwachen, an, danach folgt der hysterische Anfall sowie der Zusammenbruch und die Rettung durch den Mann beendet die Szene. Erschreckend ist dabei die Uniformität, welche sich durch alle Filme hindurchzieht. So
Fazit: „Ekstase“ ist ein Found-Footage-Kurzfilm von Marion Kellmann, der sich mit der weiblichen Hysterie in der filmischen Aufarbeitung beschäftigte. Dazu montierte sie Filmszenen aus 70 Filmen des deutschen Kinos aus der Zeit der Weimarer Republik zusammen und schuf so ein eindringliches filmisches Essay ohne Worte, aber mit der eindringlichen Musik der Komponistin Dauenhauer.
Bewertung: 7,5/10
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 32. Filmfest Dresden 2020 – Katalog (Programm ‚Experimente‘)
- Eintrag des Kurzfilms „Film » Ekstase | Deutsche Filmbewertung und Medienbewertung FBW“ bei der Deutschen Film- und Medienbewertung
- Eintrag des Kurzfilms „Ekstase“ im Blog Thinkingimages