„Stand Up“ (2020)

Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2020

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „Stand Up“ von Shahab Habibi, gesehen auf dem 21. Landshuter Kurzfilmfestival, beschäftigt sich anfänglich mit Humor und dann mit großer Ernsthaftigkeit mit dem Thema Rassismus.

Die junge Stand-Up-Comedian Feri (Alexa Benkert), die bereits als Kind aus ihrer Heimat geflohen ist, nutzt die Bühne um über ihr Leben in Deutschland zu berichten. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Dadurch gerät sie eines Abends in den Fokus einiger wütender weißer Männer, welche dann ihre Schwester Ava (Rana Farahani) angreifen. Wie soll sie nach so einem Vorfall weitermachen?

Nach einem Drehbuch von Maurice Sinner inszeniert der Regisseur Shahab Habibi ein Drama, das ebenfalls kein Blatt vor den Mund nimmt. Hier wird nicht nur Alltagsrassismus, der auch in Gewalt umschlägt, thematisiert, sondern auch, wie es sich anfühlt in Deutschland zu leben, speziell als Frau mit muslimischen Glauben und wie unterschiedlich die beiden Schwestern damit umgehen. Mit etwas spitzem Humor, aber vor allem authentischen Bildern und Dialogen besticht der Film als gelungene Schilderung und zieht durch das gute Spiel aller Beteiligten, allen voran Alexa Benkert als Feri und Rana Farahani als ihre Schwester, die ZuschauerInnen in den Bann, sodass man sofort mit ihnen mitfühlen kann. Dem Regisseur Shahab Habibi gelang ein ernster Film, der einige Themen mühelos miteinander vereint und damit den Finger auf die richtigen Wunden legt.

Alexa Benkert

Fazit: „Stand Up“ ist ein Kurzfilm von Shahab Habibi, der über das Medium Stand-Up-Comedy einen Zugang zu seinem eigentlichen Thema findet. Mit überzeugenden DarstellerInnen, authentischen Schilderungen und einem wachen Blick ist ihm damit ein überzeugender Kurzfilm gelungen. 

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Stand Up“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Kommentar verfassen