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Nach den Sommerferien ist alles anders. Während Otis (Asa Butterfield) eine heimliche Liebschaft mit Ruby (Mimi Keene) angefangen hat, sind sein bester Freund Eric (Ncuti Gatwa) und dessen Freund Adam (Connor Swindells) bereit den nächsten Schritt zu gehen. Auch Otis Ex Ola (Patricia Allison) gibt sich gern der neuen Liebe zu Lily (Tanya Reynolds) hin. Maeve (Emma Mackey) dagegen bereitet sich mit Hilfe ihres Nachbarns Isaac (George Robinson) auf ein Auslandsstipendium vor. So könnte das neue Schuljahr nicht besser losgehen, doch mit der neuen Direktorin Hope (Jemima Kirke) kommt ein frischer Wind auf, der ungewohnt streng und vor allem rückständig ist, so dass sich bald die Schülerschaft angeführt vom Schulsprecher Jackson (Kedar Williams-Stirling) auflehnt.
Die acht Folgen der britischen Serie aus der Hand von Laurie Nunn haben es in sich und schaffen es trotzdem nie betrüblich oder schwer zu sein. In einer bunten, lebensfrohen Optik aber mit einem Gespür für die real existierenden Lebensumstände der einzelnen Figuren erzählen sie die Geschichten der SchülerInnen weiter, die sich an einer als Sex-Schule verschrieenen Schule auf ihre Zukunft vorbereiten. Dabei zählen Lernen und Prüfungen nur halb so viel, wie die Erfahrungen, die sie mit Freunden und Freundinnen sammeln. Obwohl der Titel es suggiert und das Thema nicht kurz kommt, dreht sich in der Serie gewiss nicht alles um Sex. Es geht hier viel um die persönliche Entwicklung und vor allem wie es sich in einem unterdrückenden System anfühlt. Neben Coming-Outs, Rassismus und der Notwendigkeit von Offenheit ist hier in der dritten Staffel ein neuer großer Themenkomplex die Gender-Identität eingebaut wurden. Mühelos wird diese Thematik durch eine Figur (hervorragend gespielt von Indra Ove) eingebaut. Die Mischung der Serie aus Gefühl, Humor und ernsten Themen ist perfekt ausbalanciert und lädt zum Bingen ein, denn die Figuren hat man mit all ihren Macken bereits durch die ersten beiden Staffeln lieb gewonnen. Der Cast ist wie seine Figuren wunderbar divers und so sind Asa Butterfield („Die Insel der besonderen Kinder“ (2016)), Emma Mackey („Der Tod auf dem Nil“ (2022)), Ncuti Gatwa, Connor Swindells, Kedar Williams-Stirling, Aimee Lou Wood, Patricia Allison, Tanya Reynolds („Emma.“ (2020)), Mikael Persbrandt („The Salvation“ (2014), „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga“ (2020)) und Gillian Anderson („Akte X“ (1993-2018), „The Crown“ (2020), „Bad Spies“ (2018)) wieder mit dabei und machen „Sex Education“ zu dem Serienerlebnis, was es ist.
Fazit: Obwohl man einige Problemstellungen aus der Serie „Sex Education“ schon aus anderen Filme und Serien kennt, schaffen es die Serienmacher diese vielen Coming-of-Age-Geschichten frisch und neu zu verpacken und mit weiteren Themenkomplexen zu bereichern. So sind auch die acht neuen Folgen der dritten Staffel gelungene Unterhaltung für Teenager genauso wie für erwachsene ZuschauerInnen, sprechen mühelos viele (teilweise tabuisierte) Themen an und binden mit den wunderbaren Charakteren das Publikum an die Serie.
Bewertung: 4/5
Trailer zur Staffel 3 der Serie „Sex Education“:
geschrieben von Doreen Matthei
Die Serie „Sex Education“ in der Testkammer:
- „Sex Education“ (Staffel 1, 2018)
- „Sex Education“ (Staffel 2, 2020)
- „Sex Education“ (Staffel 3, 2021)
Quellen:
- Wikipedia-Artikel über die Serie „Sex Education“
- Kathleen Newman-Bremang und Elisabeth Kochan, ‚Warum „Sex Education“ Staffel 3 so unfassbar gut ist‘, refinery29.com, 2021
- Popkultur.de, ‚Sex Education Staffel 3: Zusammenfassung & Ende erklärt‘, popkultur.de, 2021