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Kurzfilm / Deutschland, Spanien / Dokumentation / 2022
Der Comiczeichner Nazario Luque erzählt rückblickend aus seinem Leben. Wie er in den 1970er Jahren die spanische Underground-Comic-Bewegung gründete und wie er die ersten schwulen Graphic-Novels schuf, die heute Kultstatus besitzen und zum Aufbruchgeist der Zeit beigetragen haben.
Der spanische Filmregisseur Pol Merchan (*1980) erzählt in seiner 24-minütigen Dokumentation vom Leben und der Arbeit des Comic-Zeichners Nazario. Vorrangig unterhält er sich dafür persönlich mit ihm, zeigt aber auch Auszüge aus dessen Arbeiten und Archivmaterial. So entstand eine rundherum gelungene Kurz-Doku, die sich klassischer Mittel bedient, um ein ungewöhnliches Leben zu portraitieren. Die meisten Zuschauer:innen werden sich durch diesen Film zum ersten Mal mit diesem Thema beschäftigen, so dass man sich nicht nur, bedingt durch den beschwingten Erzählstil, gut unterhalten fühlt, sondern auch umfassend informiert. Hinzu kommt noch eine emotionale Komponente, so dass der Film auch noch berühren kann.
Fazit: „The Garden of Fauns“ ist eine durch und durch gelungene Kurzdokumentation über einen für viele Zuschauer:innen bestimmt unbekannten Comic-Künstler. Der Regisseur Pol Merchan verwendet für sein Portrait klassische, dokumentarische Mittel und setzt Nazario und der Bewegung, die er mitbegründet hat, ein Denkmal.
Bewertung: 7,5/10
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- 65. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2022 – Katalog (Programm ‚Internationaler Wettbewerb Kurzfilm‘)