„Luce and the Rock“ (2022)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Belgien/Niederlande / Animation / 2022

Filmkritik: Der Animationsfilm „Luce and the Rock“ von Britt Raes, u.a. zu Gast auf der 72. Berlinale 2022 und dem 23. Landshuter Kurzfilmfestival 2023, arbeitet mit starken Farben, wenigen Worten und gelungenen Bildern, um seine Botschaft Jung und Alt auf schöne Weise zu vermitteln.

Luce lebt zusammen mit ihrer Mama und ein paar weiteren Bewohner:innen in einem kleinen Dorf. Eines Tages werden durch ein großes Felsenmonster viele Häuser beschädigt. Alle haben Angst, auch Luce, aber sie traut sich an das unbekannte Wesen heran. 

Die belgische Animationskünstlerin und Filmemacherin Britt Raes (*1986), welche bereits mit ihrem Film „Catherine“ (2016) das Publikum begeistern konnte, schuf hier einen Film für Jung und Alt. Dabei geht es um ganz universelle Themen: Rassismus, Annäherung, Toleranz und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Der Stein, der mehr an ein kleines Kind erinnert, ist anders, doch das muss kein Grund sein, dass er nicht zum Teil der Gesellschaft werden kann. Britt Raes drückt dies über denkbar einfache Mitteln aus, die aber wunderbar zusammen mit der Geschichte funktionieren. Zum einen arbeitet sie mit verschiedenen Größen der Figuren, so dass der Stein aufgrund seiner schieren Größe erst einmal als Bedrohung wahrgenommen wird. Aber vor allem arbeitet sie gelungen mit Farben. Die Dorfbewohner:innen sind rot und Luce ist gelb gekleidet. Sowohl die Häuser als auch der Ort selbst erstrahlen in warmen Farben, was sich auch in dem sonnigen Gemüt der Bewohner:innen widerspiegelt. Der Stein, der keine Familie mehr hat, ist in Blau eingefangen. Die sogenannte kalte Farbe, die auch die Nacht repräsentiert, steht also im starken Kontrast dazu und spiegelt auch die Ängste der Bewohner:innen wider. Hinzu kommt ein gelungener Score und die wenig, aber rhythmisch vertonten Worte. So entstand ein großartiger Film mit einer fantastischen Optik, der Groß und Klein mit viel guter Laune seine wichtige Botschaft vermittelt und dabei nie didaktisch ist.

Fazit: „Luce and the Rock“ ist der dritte Animationsfilm von Britt Raes und besticht mit einer gelungenen, farbenfrohen Bildsprache und einer schönen Botschaft. Die Mischung funktioniert für jedes Alter und hinterlässt ein Wohlgefühl.

Bewertung: 9/10

Trailer zum Kurzfilm „Luce and the Rock“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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