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Kurzfilm / Deutschland / Experimental Dokumentation / 2016
Für den Kurzfilm, der in der Eröffnungsveranstaltung des 18. Landshuter Kurzfilmfestivals 2017 und auch auf der 66. Berlinale 2016 lief, interviewten die beide Filmemacherinnen im November 2015 deutsche Bürger, die von ihren Ängsten und Gefühlen bezüglich der Flüchtlingswelle berichten sollten. Danach filmten sie Geflüchtete, welche mittels Playback die Worte der Deutschen in den Mund gelegt bekommen haben.
Herausgekommen ist ein Abbild Deutschlands, das erschreckend ist, da die vermeintliche Freundlichkeit nicht weit reicht. Die Interviewten geben viele Unsinnigkeiten von sich, welche geprägt sind von ihren Ängsten. Kann man diese schon so kaum ertragen, bekommen sie durch die Übertragung einen lächerlichen Charakter, die die Absurdität des Ganzen betont. Zudem zeigt der Film der beiden Filmemacherinnen Sophia Bösch und Sophie Linnenbaum („Pix“ (2017), „Das Mensch“ (2018), „Väter unser“ (2021)) auch, dass der im Titel angekündigte Meinungsaustausch nicht stattfindet. So werden Fremde mit Ängsten und Klischees konfrontiert, ohne dass sie selbst eine Stimme haben. Das macht den Kurzfilm “Meinungsaustausch” zu einem klugen, prägnanten und didaktisch wertvollen und trotzdem schreiend komischen Film.
Fazit: „Meinungsaustausch“ ist ein Kurzfilm von Sophie Linnenbaum und Sophia Bösch, der mit dokumentarischen Mitteln die Reaktionen der Deutschen auf die Flüchtlingswelle von 2015 abbildet und damit ein erschreckendes Abbild der Zeit liefert, das leider immer noch Aktualität besitzt.
Bewertung: 7,5/10
Ihr habt nun die Möglichkeit ihn online zu sehen (in deutsch):
geschrieben von Doreen Matthei
Quelle:
- 18. Landshuter Kurzfilmfestival 2017 – Katalog (Programm ‚Kurzfilmwettbewerb‘)
2 Gedanken zu “„Meinungsaustausch“ (2016)”