„The Walking Dead“ von Robert Kirkman (2009-2013)

Doreen Kaltenecker
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Comicserie / 193 Ausgaben / Image Comics / 2009-2013

Buchkritik: Die Comicreihe „The Walking Dead“ aus der Hand von Robert Kirkman, die durch die gleichnamige Serie weltberühmte wurde, wurde über 16 Jahre immer weiter fortgesetzt und besteht aus 193 Ausgaben. In dem ersten von vier Kompendien sind auf über 1000 Seiten die ersten 48 Ausgaben zusammen gebracht und bieten so einen guten Einstieg in dieses Universum.

Der amerikanische Polizist Rick erwacht eines Tages im Krankenhaus, doch alle anderen Patienten und Ärzte sind verschwunden. Schnell kommt er hinter das Geheimnis: Eine Seuche hat sich ausgebreitet und die Menschen in lebende Tote verwandelt. Auf der Suche nach seiner Frau Lori und seinem Sohn Carl macht er sich auf den Weg und schafft es mit etwas Hilfe nach Atlanta. Doch auch dort herrscht der Ausnahmezustand. Vor Ort kann er aber Kontakt zu einer Gruppe von Überlebenden aufnehmen, die vor der Stadt campieren und darunter sind auch seine Frau und sein Sohn zusammen mit seinem besten Freund Shane. Schnell wird klar, dass sie hier nicht ewig bleiben können und so machen sie sich auf die Suche nach einer neue Zuflucht, stoßen zuerst auf die Farm von Hershel und schlussendlich auf ein Gefängnis, was der Anfang eines ruhigen Lebens sein könnte, würde nicht in der Nähe der Gouverneur unerbittlich die Stadt Woodbury regieren.

Das erste Kompendium, was die Ausgaben 1 bis 48 umfasst, welche von 2003 bis 2008 entstanden, beginnt für jeden, der die Serie gesehen hat, sehr vertraut. Mit genauso viel Spannung werden hier schnell die Figuren eingefügt. Doch auch schon beim ersten Zusammentreffen mit der Gruppe wird den LeserInnen klar, dass die Serie freizügig Figuren hinzugefügt oder anders angelegt hat. So kann man sich schnell gedanklich von der bekannten Adaption weg bewegen und die Figuren, ihre Verhältnisse und Konstellationen neu kennenlernen. Der Tod ist hier noch ein wesentlicher Dauerbegleiter, denn viele kleineren Nebenfiguren verschwinden schnell wieder. So kommt es oft zur Einführung neuer Personen und das führt zu einer unglaublich großen Bandbreite von Charakteren. Robert Kirkman (*1978), der sich vor und nach „The Walking Dead“ auch mit anderen Comics einen Namen gemacht hat, bedient sich dabei aus einem Pool an Stereotypen, spielt mit Klischees und führt klassische bis überraschende Konflikte ein. Auffällig dabei ist eine starke Schwarz-Weiß-Zeichnung – selten sind die Figuren ambivalent – sie sind entweder Gut oder Böse. Doch mit viel Gespür für Spannung und Action geht es rasant durch die Geschichte, so dass man darüber auch getrost hinwegsehen kann. Die Zeichnungen von Tony Moore und Charlie Adlard sind in schwarz-weiß gehalten und bebildern die Geschichte stimmig ganz im Sinne einer Zombie-Dystopie. Zuweilen hat man zwar Schwierigkeiten den einen oder anderen Charakter optisch auseinanderzuhalten, doch man liest sich ansonsten sehr schnell rein und wird mit ekligen und delikaten Szenen belohnt. Bereits nach der Lektüre des ersten Bandes wird klar, warum sich der Kosmos, der ohne popkulturelle Anspielungen oder Referenzen auskommt, als perfekter Stoff nicht nur für eine Serie, sondern auch für einen Animationsfilm, diverse Video- und Brettspiele und auch als Hörspiel gut eignete und pdass der Autor Kirkman, bis 2019 die letzte Ausgabe erschien, die Reihe über diese Länge stets weiterentwickelte.

Fazit: Das erste Kompendium der Comicbuchreihe „The Walking Dead“ von Robert Kirkman entführt die LeserInnen mit stimmigen Zeichnungen und einer umfangreichen dystopischen Welt sowie vielen Figuren direkt in die Zombie-Apokalypse und bietet wunderbare Unterhaltung, durch die gelungene Mischung aus Action, Spannung und dem Zwischenmenschlichen.

Bewertung: 5/5

geschrieben von Doreen Matthei

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