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Richard Williams (Will Smith) hat schon vor der Geburt seiner beiden Töchter beschlossen, dass diese die besten Tennisspielerinnen der Welt werden. Die Familie stammt aus Compton, ein Problembezirk von Los Angeles, doch das stört Richard nicht, der unablässig die Entwicklung von Serena (Demi Singleton) und Venus (Saniyya Sidney) vorantreibt. So kämpft er auch dafür, dass er Rick Macci (Jon Bernthal) als ihren Trainer gewinnt, beschließt immer wieder neu, was das Beste für seine Töchter ist und setzt dabei die Messlatte stets hoch an.
Saniyya Sidney, Demi Singleton und Will Smith
Auch wenn man sich selbst nicht für Tennis interessiert, sind die beiden Tennisprofis Serena und Venus Williams bekannt. So ähnlich verhält es sich auch dankenswerterweise mit dem Film des Regisseurs Reinaldo Marcus Green. Man kann ihn sich, ohne viel über Tennis, Sport oder die Familie zu wissen, getrost anschauen. Trotz seiner offensichtlichen Verehrung der Familie Williams (die Schwestern haben auch mitproduziert) ist es keine reine Hommage oder ein purer Sportfilm geworden. Es ist ein wunderbares Portrait einer Familie, die sich hoch kämpft, um die Träume ihrer Kinder zu verwirklichen. Geschrieben hat das Drehbuch Zach Baylin, der darin die klassische American-Way-of-Live-Geschichte erzählt. So legt der Film gleichermaßen Wert auf die Persönlichkeit seiner Figuren und den Sport selbst. Und so passiert es, dass man nach dem Film auch Lust hat, sich mit Tennis an sich zu beschäftigen oder vielleicht auch mal selbst den Schläger zu schwingen.
Dass der Film so gut funktioniert, verdankt er neben einer sehr realitätsnahen Inszenierung, die sowohl Wert auf Orte als auch die Figurenähnlichkeit legt, seinem großartigen Cast. Allen voran hatte Will Smith („Prinz von Bel Air“ (1990-1996), „Men in Black“ (1997)) hier die Chance, seiner ganzen schauspielerischen Bandbreite auszuleben. Dabei fängt er die Person Richard Williams in seinem Wesen, in seinen Ausdrücken und in seiner ganzen Art wunderbar ein. Doch ohne Aunjanue Ellis, die seine Frau spielt, und die beiden Jungdarstellerinnen Saniyya Sidney und Demi Singleton würde ihm das Gegengewicht fehlen. Sie schaffen es, den Familienzusammenhalt gefühlvoll und großartig einzufangen, so dass man sich schnell an die Figuren bindet. So hat sich der Film wahrlich (trotz des kleinen Fauxpas von Smith am Oscar-Abend) die Auszeichnung für den ‚Besten Hauptdarsteller‘ verdient, denn Smith spielt, wie alle anderen auch, seine Rolle mit Leib und Seele. Hinzu kommt gut gefilmte Tennis-Unterhaltung (durch den Kameramann Robert Elswit), welche den Reiz des Sportes näher bringt. So ist „King Richard“ durch und durch gelungene Unterhaltung.
Fazit: Das Familienportrait und Sportfilm „King Richard“ nach wahren Figuren ist ein gelungenes American-Way-of-Life-Geschichte über die Kraft einer Familie und dem Willen es nach oben zu schaffen. Dabei merkt man dem Film die Zuneigung zu den Figuren und dem Sport an, doch das funktioniert auch für Nicht-Sport-Fans mit seiner wohltuenden Botschaft hervorragend.
Bewertung: 7,5/10
Kinostart: 24. Februar 2022 / DVD-Start: 19. Mai 2022
Trailer zum Film „King Richard“:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- Wikipedia-Artikel über den Film „King Richard“
- Alexandra Sitz, ‘Kritik zu King Richard | epd Film‘, epd-film.de, 2022
- Anke Leweke, ‘“King Richard”: Der Platzhirsch | ZEIT ONLINE‘, zeit.de, 2022
- Bert Rebhandl, ‘Film „King Richard“ mit Will Smith über Tennis-Schwestern Serena und Venus Williams‘, faz.net, 2022