„Dog Apartment“ (2022)

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Kurzfilm / Estland / Animation / 2022

Filmkritik: Der estnische Stopmotionfilm „Dog Apartment“ (OT: „Kutya-ház“) von Priit Tender, gesehen auf dem 65. DOK Leipzig 2022, ist ein surreale Geschichte voller Interpretationsebenen und Freude an dem Ungewöhnlichen.

Ein ehemaliger Balletttänzer tanzt schon lange nicht mehr vor Publikum. Aber um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, holt er doch immer wieder seine Tanzschuhe raus.

Der estnische Filmemacher und Animationskünstler Priit Tender (*1971) schuf mit seinem 14-minütigen Kurzfilm einen starken surrealen Film, der gesellschaftliche Missstände durch die Blume angeklagt. Hier geht es um Armut, Einsamkeit und dass man einer Tätigkeit nachgeht, nur um überleben zu können. In düsteren Animationen ohne Dialoge erzählt Tender die Geschichte eines gebrochenen Mannes. Dabei schmiegen sich die Stop-Motion-Animationen perfekt an die Story an. Zum einen findet er Bilder, die wunderbar als Metapher gelesen werden können, wie das Haus, das sein Einkommen wortwörtlich frisst, und zum anderen schafft er es, mit vielen Braun- und Grautönen eine schwermütige Stimmung zu schaffen. Hinzu kommen wunderbar rätselhafte Elemente, die klar von der Kunstströmung des Surrealismus inspiriert sind. So ist „Dog Apartment“ ein wunderbares Stop-Motion-Werk, das das Medium gekonnt nutzt, um seine düstere Geschichte stimmig zu erzählen.

Fazit: „Dog Apartment“ ist ein gelungener, dystopischer Stop-Motion-Film von Priit Tender, der mit surrealen Bildern von gesellschaftlichen Missständen und Themen wie Einsamkeit und Armut erzählt. 

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Dog Apartment“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

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