Aufführungsbericht: Regisseur Matthias Hartmann hat Fjodor Dostojewskis rund 900 Seiten langen Roman auf die Bühne gebracht. Dabei galt es, ein Gewirr aus Handlungen und eine Vielzahl an Figuren in ein übersichtliches, bühnentaugliches Format zu gießen. Das gelingt unglaublich gut. Trotz Kürzungen bleibt es ein Mammutabend von etwa vier Stunden Länge, aber vollkommen ohne Längen. Dafür sorgt vor allem die kluge wie gewitzte Entscheidung, die erzählerische Form beizubehalten. Das bringt eine gute Portion Humor in den Stoff, der von den meisten Lesern als finster und pessimistisch empfunden wird.
Einzeln treten die Schauspieler zu Anfang auf die Bühne. Sie stellen die Figur vor, die sie verkörpern. Es reichen wenige Gesten (zum Beispiel das Zurückbeugen von Rosa Enskat als Generalin Jepantschina) oder Redewendungen (etwa die stete Betonung von Kilian Lands Gawrila Iwolgin, eine stattliche Erscheinung zu sein), um die Figuren eindrücklich zu charakterisieren. Dazu tragen auch die Kostüme von Tina Kloempken bei.