Zauberer von Oz: Staatsschauspiel Dresden an Weihnachtsfeiertagen online erleben

Scheuch, Dorothy, Blechmann und Löwe: Für das Weihnachtsstück konnte sich Kostümbildnerin Sarah Borchardt richtig austoben.

Ein wenig Weihnachtszauber bringt uns das Staatsschauspiel Dresden vom 25.12. 10:00 Uhr bis zum 26. Dezember (bis 24:00 Uhr!): In diesem Zeitraum könnt ihr die diesjährige Familieninszenierung „Der Zauberer von Oz“ (nach Lyman Frank Baum) bestaunen. Vorfreude darauf machen auch die kurzen Videos aus dem Adventskalender des Theaters. Weiterlesen

Im Staatsschauspiel Dresden: Hexenjagd

Aufführungsbericht: Man nehme einen Text von Arthur Miller, der perfekt zur aktuellen Lage passt. Dazu ein 16 Mann starkes (und wirklich starkes) Schauspielteam und zweieinhalb Stunden Zeit. Was erhält man? Dank der neuen Homepage-Gestaltung des Staatsschauspiels Dresden weiß das wirklich nur, wer sich das Stück ansieht. Oder diese Rezension liest.

Edit: Mittlerweile gibt es vom Staatsschauspiel wieder Videos! So auch von Hexenjagd.

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Ganz links: Ursula Hobmair als verleumderische Abigail Williams. In der Mitte die Rückansicht von Torsten Ranft als Richter. © Sebastian Hoppe

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Im Staatsschauspiel Dresden: Nathan der Weise

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Sultan Saladin (Matthias Reichwald) nimmt Nathan (Philipp Lux) in die Zange @ David Baltzer

Aufführungsbericht: Nathan, der altbackene Schinken, den wir aus der Schule kennen. Das einzig Spannende an dem erschien den meisten doch der Ort des Geschehens: Jerusalem. Der Schmelztopf, in dem der biedere Christ nicht nur auf Juden, sondern gar noch auf exotische Muselmane traf. Genau dieses letzten Funkens Exotik entkleidet sich der Dresdner Nathan. Das Bühnenbild zeigt sich puristisch modern (zuständig dafür: Ansgar Prüwer-LeMieux). Nicht einmal an den Kostümen lässt sich ablesen, welche Figur woran glaubt. Da gibt es keine Schläfenlocken und keinen Turban. Aber gerade deshalb begeistert es so: Schon bei den Kostümen fängt die Zertrümmerung der Vorurteile an. Wenn der muslimische Herrscher auf einmal genauso angezogen ist wie ein großer Teil des Publikums. Das allein reicht, um ohne einschneidenden Eingriff in den Text das ganze Stück ins Heute zu setzen (Dramaturgin Felicitas Zürcher nahm nur kleine Kürzungen vor). Denn dieser Text hat auch heute noch Pfeffer im Arsch.

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Im Staatsschauspiel Dresden: Der Idiot

Aufführungsbericht: Regisseur Matthias Hartmann hat Fjodor Dostojewskis rund 900 Seiten langen Roman auf die Bühne gebracht. Dabei galt es, ein Gewirr aus Handlungen und eine Vielzahl an Figuren in ein übersichtliches, bühnentaugliches Format zu gießen. Das gelingt unglaublich gut. Trotz Kürzungen bleibt es ein Mammutabend von etwa vier Stunden Länge, aber vollkommen ohne Längen. Dafür sorgt vor allem die kluge wie gewitzte Entscheidung, die erzählerische Form beizubehalten. Das bringt eine gute Portion Humor in den Stoff, der von den meisten Lesern als finster und pessimistisch empfunden wird.

Einzeln treten die Schauspieler zu Anfang auf die Bühne. Sie stellen die Figur vor, die sie verkörpern. Es reichen wenige Gesten (zum Beispiel das Zurückbeugen von Rosa Enskat als Generalin Jepantschina) oder Redewendungen (etwa die stete Betonung von Kilian Lands Gawrila Iwolgin, eine stattliche Erscheinung zu sein), um die Figuren eindrücklich zu charakterisieren. Dazu tragen auch die Kostüme von Tina Kloempken bei.

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