Buchkritik: Im Jahr 1997 gewann „Der Englische Patient“ von Anthony Minghella den Oscar als ‚Bester Film‘. Der Film basiert auf den Roman „Der englische Patient“ (OT: „The English Patient“) des kanadischen Autors Michael Ondaatje. Er schuf ein Buch, das einem auf den ersten Blick unverfilmbar erscheint, denn es vermischt ohne klare Übergänge Erzähltes mit Erlebtem, Personen-Perspektiven und Zeitebenen.
Filmkritik: Auf der 82. Oscarverleihung wurde zum ersten Mal eine Regisseurin mit dem Oscar für die ‚Beste Regie‘ bedacht, doch der Film, den Kathryn Bigelow schuf, ist durch und durch ein Männerfilm. „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ (OT: „The Hurt Locker“, USA, 2008) wurde für neun Oscars nominiert, konnte sechs der begehrten Trophäen gewinnen u.a. auch den Preis für den ‚Besten Film‘ und setzte sich gegen neun Konkurrenten durch u.a. „Inglourious Basterds“, „Oben“ und „District 9“. Denn just in diesem Jahr hatte man sich nicht nur dafür entschiedenen zur alten Ankündigungsformel „And the Winner is…“ zurückzukehren, sondern auch die Anzahl der Nominierungen in den wichtigsten Kategorien auf zehn zu erhöhen, um auch kleineren Produktionen und Animationsfilmen die Chance zu geben, hier nominiert zu werden. Der große Favorit des Abends war aber der Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ von Bigelows Ex-Mann James Cameron, der überraschenderweise zwar drei Oscars gewann, aber nicht für den ‚Besten Film’. Im Vorfeld hatte Nicolas Chartier, einer der Produzenten von „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“, mit einer E-Mail Stimmung gegen „Avatar“ gemacht und wurde deswegen von der Verleihung ausgeschlossen, doch als das Produzententeam den Oscar erhielt, wurde er natürlich in der Rede erwähnt. So geht dieses Jahr vor allem als das Jahr in die Oscar-Geschichte ein, in dem ein kleiner Antikriegsfilm einen großen Blockbuster geschlagen hat.
Interview: Im Gespräch mit dem schweizer Filmemacher Jan Baumgartner konnten wir mehr über seinen 28-minütigen Dokumentarfilm „Talking Soil“ erfahren, der im Wettbewerb der 30. Bamberger Kurzfilmtage lief. Er erzählt, wie er sein Thema fand, wie es war vor Ort zu drehen und wíe er sich mit den Dokumentierten verstand.
Filmkritik: Der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg gehören zu den beliebtesten und am meisten behandelten Geschichtsthemen überhaupt. Sei es nun im Geschichtsunterricht oder in unzähligen Reportageserien. Aber trotzdem gibt es immer noch unbekanntere Ereignisse aus diesen Jahren. Der dänisch-deutsche Film “Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit” (OT: “Under sandet”, AT: “Land of Mine”, DK/DE, 2015) thematisiert Nachkriegsereignisse, die den meisten Zuschauer nicht geläufig sein dürften.