„Love“ (2015)

Kurzfilm / Ungarn / Animation / 2015

Filmkritik: Der Kurzfilm „Love“ der ungarischen Regisseurin Réka Bucsi (*1988), die mit ihrem Debütfilm „Symphony No.42“ (auf YouTube vollständig zu sehen: „Symphony No. 42“) 2014 auf der Berlinale und auf dem Sundance Festival zu sehen war, spielt auf einem fremden Planeten. In drei Kapiteln zeigt Bucsi die Wandlungen, Veränderungen und Symbiosen, die der Planet und seine Geschöpfe durchmachen. Die Kapitelüberschriften „Longing“, „Love“ und „Solitude“ verleihen dabei dem Film eine weitere Bedeutungsebene. Der Animationsfilm ist unvorhersehbar, lässt viel Interpretationsspielraum und fesselt den Betrachter. Im Gesamten ist es ein kreativer und unterhaltsamer, wenn auch nicht unbedingt leicht verdaulicher, Kurzfilm.

Bewertung: 7/10

Den Kurzfilm „Love“ gibt es kostenlos online:

geschrieben von Doreen Matthei

“Unter dem Sand” (2015)

© Koch Films GmbH

© Koch Films GmbH

Filmkritik: Der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg gehören zu den beliebtesten und am meisten behandelten Geschichtsthemen überhaupt. Sei es nun im Geschichtsunterricht oder in unzähligen Reportageserien. Aber trotzdem gibt es immer noch unbekanntere Ereignisse aus diesen Jahren. Der dänisch-deutsche Film “Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit” (OT: “Under sandet”, AT: “Land of Mine”, DK/DE, 2015) thematisiert Nachkriegsereignisse, die den meisten Zuschauer nicht geläufig sein dürften.

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Jetzt günstig ins Staatsschauspiel kommen!

Kultiger Spaß: Frau Müller muss weg @Matthias Horn für Staatsschauspiel Dresden

Letzte Chance, günstiges Vergnügen: Wenn der Dresdner Intendant Wilfried Schulz nach Ende der Spielzeit nach Düsseldorf geht, nimmt er viele Künstler mit. Stücke, in denen diese Schauspieler auftreten, gehen deshalb aus dem Repertoire, und einige andere auch. Um den Abschiedsschmerz ein wenig zu mildern, zeigt das Staatsschauspiel diese Stücke zum vergünstigten Preis. Das heißt 10 Euro auf allen Plätzen. Wer schnell ist, sitzt für wenig Geld vorne im Parkett. Eine kleine Liste, was zu sehen sich wirklich lohnt.

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„Ineffaçable“ (2015)

Kurzfilm / Belgien / Fiktion / 2015

Filmkritik: Der Kurzfilm “Ineffaçable” (AT: “Ineffaceable”) ist die dritte Arbeit des Regisseurs Grégory Lecocq (*1978). Er erzählt die Geschichte von Manu (Arthur Buyssens), der aus der Nervenklinik ausbricht und versucht als Spraykünstler sein Leben wieder zu leben. Doch schnell wird nicht nur seiner Exfreundin (Sophie Breyer) klar, dass er mit dem Leben mehr Probleme hat, als er zugeben mag. Der Film erzählt stimmig von dem Thema Depression und wie schwierig es ist, Menschen in dieser schwierigen Situation zu helfen. Dabei ist der Film stets um Authentizität bemüht und versucht erst gar nicht, das Handeln des Protagonisten zu erklären. Leider schafft er es nicht seine Spannung über die volle Länge zu halten. Trotz dessen ist der Film “Ineffaçable” ein guter Beitrag zu einem schwierigen Thema.

Bewertung: 6,5/10

Der Trailer zum Kurzfilm:

geschrieben von Doreen Matthei

“Ein Mann namens Ove” (2015)

© Concorde Filmverleih GmbH

© Concorde Filmverleih GmbH

Filmkritik: Wieder einmal erscheint auf der Kinoleinwand die Adaption eines Weltbestsellers. Der Debütroman “Ein Mann namens Ove” (2014) von Frederik Backman hielt sich in Schweden mehrere Wochen auf Platz 1, wurde in 25 Sprachen übersetzt und in 30 Ländern verkauft. Trotzdem haben hier in Deutschland bestimmt nur wenige das Buch gelesen. Die Verfilmung,  “Ein Mann namens Ove” (OT: “En man som heter Ove”, Schweden, 2015), könnte dem Roman eine neue, verdiente Aufmerksamkeit schenken, da der Film wie auch schon das Buch eine überaus gelungene Mischung aus Drama und Komödie ist.


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28. Filmfest Dresden 2016: Tag 6 & Fazit

17. April: / Kids 2 & 3 / Jürgen Böttcher 2 / Animated 1 / Panorama National

Gestartet wurde an diesem verregneten Sonntag mit den Kinderprogrammen ‘Small Secrets’ (ab 8 Jahre) und ‘Auf eigenen Wegen’ (ab 10 Jahre). Mit kindgerechter Anmoderation, Live-Synchronisation und mit den anwesenden Filmemachern wurde auf die jüngeren Zuschauer wieder einmal hervorragend eingegangen. Das Programm war durch und durch didaktisch und behandelte viele relevante Themen (Flüchtlingspolitik, Behinderung, Diskriminierung, Tod). Dabei stachen vor allem der ungarische Film “Sing” (Ungarn, 2015) und der britische Beitrag “Dreaming of Peggy Lee” (GB, 2015) hervor.

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28. Filmfest Dresden 2016: Tag 5

16. April: Fotoanimation 3 / Kids 1 / Regionaler Fokus 1 / Fokus Quebec

Eröffnet wurde der vorletzte Festivaltag mit dem japanischen Fotoanimationsblock – Supernatural Illusion. Seine Beiträge bebilderten das Thema Fotoanimation auf wunderbare Art und Weise. Bewegtes und Stillstehendes geht bei Filmen wie „A Blink“ (Japan, 2003) von Maki Satake und „Point in Time“ (Japan, 2013) eine wunderbare Symbiose ein. Aber auch für diesen Block muss der Zuschauer mit den gewohnten Seherfahrungen brechen und sich auf eine künstlerische Darbietung einlassen.

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28. Filmfest Dresden 2016: Tag 4

15. April: Internationaler Wettbewerb 4 / Jugend_Frei 1 & 2 / Fotoanimation 2 / Experimente / Sixpackfilm 2

Hauptfestivalort: Das Schauburg-Kino in Dresden

Hauptfestivalort: Das Schauburg-Kino in Dresden

Der vierte Tag des Festivals startete mit dem letzten zu sehenden Block des Internationalen Wettbewerbs (Nr. 4). Der bot leider nicht die erhofften Filmperlen. Insgesamt war die Auswahl des Komitees in diesem Jahr im internationalen Sektor zu stark auf zwei ‚Stimmungs‘-Schwerpunkte fokussiert. Auf der einen Seite gab es viele schwere und dunkle Themen, und auf der anderen Seite bekam der Zuschauer unzugängliche und dadurch etwas zu verrückt wirkende Filme präsentiert. Es wäre wünschenswert, wenn die Auswahl für 2017 wieder ein breiteres Spektrum abdecken würde.

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28. Filmfest Dresden 2016: Tag 3

14. April: Internationaler Wettbewerb 6,5 & 1 / Panorama International / Fokus Ungarn

Der Sergio-Leone-Saal der Schauburg bietet den perfekten Rahmen (hier mit Moderator und Gästen aus Brasilien)

Der Sergio-Leone-Saal der Schauburg bietet den perfekten Rahmen (hier mit Moderator und Gästen aus Brasilien)

Begonnen wurde der Tag wieder mit drei Internationalen-Wettbewerbsblöcken. Der sechste Block ist eine absolute Empfehlung wert. Filme wie „Over“ (GB, 2015) und „Breath“ (Frankreich, 2015) fesseln den Zuschauer. Leider wurde hier die oft eingesetzte Mischung aus Komödie und Drama wenig berücksichtigt und dadurch ist der ganze Block mit seinen sechs Filmen in seiner Tendenz eher dunkel. Auch der sich anschließende fünfte Block ist vor allem im Drama verhaftet. Ganze drei Filme beschäftigen sich mit dem Tod. In diesem Block sticht kein Film auf gute Weise heraus, wer aber den heftigsten und unangenehmsten Animationsfilm auf dem Festival sehen möchte, kann gern den Internationalen Wettbewerb 5 besuchen. Der  sich anschließende erste Block war ebenfalls durch Schwere gekennzeichnet und besaß keine Filme, die länger im Gedächtnis bleiben. Besonders, wenn auch wirklich nur für ein spezielles Publikum geeignet, fiel der Experimentalfilm „The Exquisite Corpus“ (Österreich, 2015) auf. Dieser schlägt eine Brücke zu zwei Sonderprogrammen zum österreichischem Experimentalfilm, welche auf dem Festival dieses Jahr zu sehen sind.

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28. Filmfest Dresden 2016: Tag 2

13. April: Internationaler Wettbewerb 2 & 3 / Nationaler Wettbewerb 2, 3 & 4

Die beiden internationalen Wettbewerbe, die am frühen Nachmittag stattfanden, waren wie immer sehr entspannt. Im halbvollen Leone-Saal  wurden jeweils sechs Filme präsentiert.  Leider waren keine Filmschaffenden anwesend (da sie erst in den nächsten Tagen anreisen werden), so dass man keine weiteren Hintergrundinformationen oder Einblicke in die Entstehung bekam.

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